Samsas Traum - Utopia

Review

Entgegen allen Gerüchten ist die neue CD von Samsas Traum doch sehr gelungen. Die komplexen, sequenzerlastigen Song überzeugen durch durchdachte und komplexe Strukturen und sind doch spätestens nach einigen Hördurchgängen von hohen Ormwurmcharakter. Die Mischung aus Gothic-Bombast und Metal-Riffs besticht durch seine Eigenständigkeit. Über allem schwebt die Stimme von Sänger und Mastermind Alexander Kaschte, die mich zuweilen sehr an Deine Lakaien erinnert. Auch was sich der gute Mann in lyrischer Hinsicht hat einfallen lassen, ist durchweg poetisch sehr gelungen, zumal die Texte in deutscher Sprache verfasst und deshalb natürlich für unsereins absolut verständlich sind, was doch leider nur zu oft ein negativer Aspekt ist. Das Ein-Mann-Projekt wird bereichert durch weiblichen Gesang und Saxophon/Klarinette von Gastmusikern. Die Songs auf Utopia haben unglaublich viel Potential, dass durch eine professionellere Produktion hätte ausgeschöpft werden müssen. Denn leider sind die Sequenzer-Drums und so manche Sounds nicht auf dem Niveau, dass die Kompositionen verdient hätten. Auch die Gitarren sind vom soundtechnischen Blickwinkel „nur“ OK. Für Samsas Traum ist es an der Zeit, endlich „entdeckt“ zu werden, denn über seine Schönheitsfehler hinaus ist Utopia ein beeindruckendes Werk, aber hoffentlich noch nicht das Ende der Fahnenstange.

27.08.2001
Exit mobile version