Sanctity - Road To Bloodshed

Review

Also im ersten Moment dachte ich, dass es sich um die neue Scheibe von GOREFEST handelt. Doch schon noch der ersten Minute wird klar, dass dies nicht der Fall ist. SANCTITY aus Asheville, NC, erinnern zwar an so manche Thrash-Kapellen, überzeugen jedoch voll und ganz durch ihren eigenen, unverwechselbaren Stil.

Denn bereits zum Anfang geben die Jungs auch schon Vollgas. Klasse Thrash-Riffs, gepaart mit erstklassigem Gesang, ausgefeilten Songwriting und einer verdammt geilen Produktion. Hier wir geklotzt und nicht gekleckert. „Beneath The Machine“ prallt mit voller Wucht aus den Boxen und erinnert teilweise an METALLICA oder auch TESTAMENT zu “The Gathering” Zeiten. Dabei vergisst das Quartett aber nicht, die Songs mit einer Prise Melodie, vor allem in der Stimme, zu veredeln. So auch „Brotherhood Of Destruction“. Zwar geht der Track auch direkt nach Vorne los, lässt dabei aber genug Luft, um im Takt geschmeidig die (wenn vorhandene) Mähne zu schütteln. Kolossal. Kein Wunder also, dass TRIVIUM´s Matt Heafy so begeistert von der Band war. Wie zeitgemäß, nicht modern, das möchte ich ganz dringend unterscheiden, die Amis klingen, könnt ihr euch auch mit „Road To Bloodshed“ anhören. Angestaubter Thrash ade, die neue Generation macht einen klasse Job. Der Titeltrack erweist sich als definitiver Anspieltipp für alle Zweifler. „Laws Of Reason“ erinnert gesanglich wieder mehr an Chuck Billy (TESTAMENT), lässt sonst aber nichts von seiner Eigenständigkeit vermissen. Die Hooklines sind gerade hier dermaßen cool, wenn auch ein wenig vertrackt. Nun hat mein Rechner anscheinend nen Hänger. Ach nee, „Billy Seals“ hat dieses Streichintro. Die Nummer erweist sich allerdings als Wolf im Schafspelz. Wer sich in den ersten paar Sekunden bereits in Sicherheit wiegt, wird schnell wieder herausgerissen. Zwar bleiben die Streich-Elemente erhalten, werden allerdings von fetten Gitarrensalven dominiert. Interessante Mischung und geiler Song. Anspieltipp! Und für alle Freunde der Killerriffs: „Zeppo“ gibt euch die volle Bedienung. Das Stück erinnert von der Melodie her zwar an BULLET FOR MY VALENTINE, was an sich ja nicht schlecht ist, macht aber klar, dass hier nur zufällig die ein oder andere Melodie kopiert wurde. Und dann geht auch schon die Hölle los! „Beloved Killer“ fegt alles weg, was gerade im Weg steht. Die treibenden Drums walzen einfach alles um und im Hintergrund vermutet man die Stimme von Ripper Owens (ex JUDAS PRIEST, BEYOND FEAR)…

Erst mal verschnaufen, bevor auch schon der nächste Brecher, der „The Shape Of Things“ heißt, die Ohrmuschel abreißt. Dieser Song geht deutlich relaxter ans Werk, besticht aber auch wieder durch total abgefahrene Riffs und das dazugehörige Schlagzeug. Was soll ich noch sagen, wenn eine Granate auf die nächste Trifft? So ist auch „Flatline“ nicht von dieser Welt. Ein sagenhaftes Stück, das einfach nur Spaß macht und den Nacken noch lange nicht erlöst. Wem es bei „The Rift Between“ nicht gehörig im liebsten Stück des Metallers kribbelt, dem empfehle ich, sich ärztlich durchchecken zu lassen. Spaß beiseite, auch dieser Track ist einfach nur genial, hat einen hohen Wiedererkennungswert, ohne dabei all zu schnell zu im Kopf zu zünden. Probiert ihn einfach mal aus. Das düstere „Seconds“ steht seinem Vorgänger in nichts nach. Der Song ist vielleicht noch eine Spur wuchtiger, brutaler. Zum großen Finale fordert die Band „Once Again“, was ich nach den ersten paar Durchläufen auch gemacht habe. Der Track mit seinen Maschinengewehrsalven ist auch an der richtigen Stelle des Albums. Ein perfekter Rausschmeißer eben, nicht zu lahm, nicht zu hart. Hauptsache schnell. Einfach passend, um ein geiles Album ausklingen zu lassen.

Mit „Road To Bloodshed“ ist den Jungs ein richtiger Treffer gelungen. Auf diese Thrash-Granate möchte ich auf keinen Fall mehr verzichten. Und es wird euch genauso ergehen.

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16.04.2007

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2 Kommentare zu Sanctity - Road To Bloodshed

  1. audaron sagt:

    Bei Weitem nicht so grandios, werter Herr Kollege.
    Der Öpener ist ne feine Nummer, der Nachfolger kann sich auch hören lassen, aber dann driften die Jungs trotz Chuck-Billy-Imitator doch wieder in die tumbe Happy-Melodic-Death-Metal-trifft-Thrash-Ecke ab. Sowas konnten schon SOILWORK.
    Für wirkliche Fans der Alten Schule ist diese Platte absolut nicht zu empfehlen. Nach Track 2 wird das Songwriting zudem belanglos, repititiv und fad. Das Drumming ist auch so ein Klischeefall. Alles in allem ein netter Einstand, aber man versteht durchaus, warum Roadrunner das Zeugs zum Starterpreis in die Läden bugsiert. Mehr solcher Nummern wie die ersten zwei, dann können wir weiter über die Band sprechen.

    6/10
  2. Anonymous sagt:

    ein ganz nettes album, trotzdem finde ich k.A so typische "zwischendurch lieder", paar Songs sind relativ geil, manche aber auch relativ lahm…. relativ darum.. weil ich mich nicht entscheiden kann zwischen 7 u. 8 Punkten… und 9 Punkte.. finde ich irgendwie übertrieben….

    7/10