Solicitude - Regnum Irae

Mit der zweiten EP aus dem Hause Solicitude, „Regnum Irae“ betitelt, kommt auch ein großangelegter Wechsel im Line-Up der Aachener Band, sind doch nur ein Gitarrist und der Drummer seit dem letzten Output erhaltern geblieben. Der Sänger gefällt mir einen Tick besser als der auf „Burn“ einsingende Thorsten Schaefer, aber auch der neuen Mann ist nicht wirklich eine Offenbarung, weil zu austauschbar und stimmlos. Eine Art Neuanfang also, aber leider geht dieser mit einem gewissen Rückschritt in Punkto Präsentation und vor allem soundtechnischer Produktion einher. Man hatte mich ja im Info-Flyer noch gewarnt, dass man hier aufgrund von finanziellen Gründen Zugeständnisse machen musste, also sei es drum. Der räudige, metallisch-dumpf klimpernde Sound passt ja nicht wirklich schlecht zur Spielart der Aachener, Erinnerungen an alte Sodom-Vinyl-Erlebnisse werden unweigerlich geschürt. Was mich an dieser Output jedoch wirklich stört, ist die scheinbarer Lieblosigkeit, mit welcher der Nachfolger zum vielversprechenden „Burn“-Demo eingezimmert wurde. So verzichtet man fast gänzlich auf die liebgewonnenen Samples aus jenen Tagen, viele Titel hörten sich zudem etwas gleichförmig an. Wurde auf der Debüt-CD noch Old-School-Thrash mit Death-Metal-Einsprengseln geboten, so hört sich das ganze nun deutlich schleppender und düsterer an, man bewegt sich also verstärkt in Richtung Todesblei und Doom-Metal. Beim Song „Under the Black Rainbow“ wird man sogar kurz mit hymnischen Gitarrenriffs verwöhnt, die eher in der Tradition des Viking-Metal stehen. Alles in allem sind die Songs nicht sehr originell und teilweise ein wenig uninspiriert, aber halt solide. Für Underground-Fans und solche, die eine junge Band mit Potential und Spielfreude unterstützen wollen, sei der Kauf dieser Scheibe unter der oben angegeben Adresse angeraten, man löhnt dafür ja nur 18 DM inkl. Porto usw. Und nicht vergessen, den Vorgänger mitzubestellen!