
Dieser aus den Überresten von MAUSOLEUM entstandene Schweden-Fünfer schlägt eine ziemlich geniale Brücke zwischen Tradition und Moderne und haut uns zehn wahre musikalische Wundertüten um die Ohren. MESHUGGAHeske Mathematik, TOOLsche Verspieltheit, die Freakyness von ROSICRUCIAN (an welche diese Truppe nicht selten erinnert!), die Grooves deren Nachfolgeband SLAPDASH, das Aggressionspotenzial früher THE HAUNTED, Virtuosität zwischen YNGWIE MALMSTEEN und Jeff Loomis, die Durchschlagskraft von TESTAMENT, die musikalische Rhythmik NEVERMOREs sowie Reminiszenzen an frühe METALLICA und IRON MAIDEN – dies und viel Mehr verbraten SOULBREACH auf eigenständige Art und Weise in ihren mitreißenden Kompositionen.
Kernige Riffs und knackige Beats verleiten zum Einmannpogo und Läusekarussell, wahnsinnig viele unglaubliche Melodien und Soli lassen einen wie ein Fisch an Land luftgitarrespielend am Boden zappeln und man möchte sich glatt den nächstbesten länglichen Gegenstand als Mikroersatz schnappen, um Daniel Anderssons aggressive Shouts und den kraftvollen Cleangesang nachzuahmen. Es ist einfach großartig, dem Treiben auf „My Dividing Line“ zuzuhören, denn es passiert so verdammt viel in so kurzer Zeit, ohne dass auch nur ein einziger Song überladen wirkt. So etwas nennt man raffiniertes Songwriting. So etwas nennt man das gekonnte Aufrechterhalten von Spannung.
Wirklich neu erfinden SOULBREACH nichts, aber sie bringen es fertig, Vorhandenes zu einem eigenwilligen Gebräu zu vermengen und auf ein neues Level zu hieven. Allein dafür gebührt den Skandinaviern tonnenweise Respekt. Und sind wir ehrlich: für einige der Melodien auf diesem Album würde so mancher Gitarrenheld töten! So geht moderner Thrash. Genau so.
so krass. Riffs über Riffs. Wohl Anwärter auf das Album des Jahres! Keine Frage, man sollte es sich reinziehen. Ich leg noch nen Punkt rauf, da mir ein so starkes Debut noch nie untergekommen ist.