Sphinx - Deathstroke

Review

Galerie mit 17 Bildern: Sphinx - Keep It True Rising 2021

SPHINX wurden 2014 stilecht in deutscher Thrash-Metal-Tradition im Ruhrpott (genauer gesagt in Gelsenkirchen) von Sänger/Bassist Aggressor gegründet. Beim Klang des neuen Albums „Deathstroke“ fragt man sich jedoch, ob ein Druckfehler vorliegt und dort nicht eigentlich 1984 stehen sollte. Hier wird einem nämlich angeschwärzter Thrash-/Speed-Metal um die Ohren gejagt, wie ihn damals Genre-Ikonen der Marke KREATOR, SODOM und DESTRUCION auf ihren Frühwerken schmiedeten. Auch bei der Wahl der Pseudonyme (Aggressor, Bonebreaker, und Terrorizer) und der Präsentation auf den Bandfotos orientiert sich die Band an den Genretraditionen, die in den 1980ern etabliert wurden.

SPHINX – Es rumpelt im Pott

Dementsprechend roh und garstig wütet nach einem unheilvollen Intro der Opener „Ruthless Power“ über den Hörer hinweg und wird seinem Namen gerecht. Beim Titelsong will man direkt zu Kutte, Lederjacke und Patronengurt greifen und auf dem Weg noch kurz an der Bierkiste haltmachen. Dennoch beschränken sich SPHINX nicht auf reine Huldigung ihrer Vorbilder, sondern schlagen auch eine harte eigene Kante.

Das tollwütige „Deadly Speed“ macht keine leeren Versprechungen und klingt seinem Titel entsprechend. Hier darf auch mal Drummer Bonebreaker fies ins Mikro krächzen, während er die Felle verdrischt. Auf „Pounding Death“ ist Gitarrist Terrorizer an der Reihe, neben seinem Instrument das Mikro zu schreddern. Coole Sache, jedem in der Band mal das rotzige Wort zu überlassen.

„Deathstroke“ – Ein rasender Spaß

In „Massacre Of Distomo“ geht es zunächst etwas grooviger zur Sache, bis die Band das Gaspedal mit „Intruders“ wieder voll durchdrückt. Gerne hätten es hier und da etwas mehr solcher Momente des Tempowechsels sein können, da eine durchgehend hohe Schlagzahl manchmal etwas auf Kosten der Abwechslung und Einprägsamkeit geht. Das ist aber Meckern am Rande, da „Deathstroke“ für Freunde des klassisch-rohen Thrash-Metals mit etwas schwarzem Anstrich viel Spaß machen dürfte.

SPHINX erfinden natürlich nichts neu und leben hauptsächlich ihre Liebe zu den Wurzeln des Genres in den 1980ern aus, klingen aber trotzdem frisch und sehr authentisch. Wer die oben genannten Bands feiert und Thrash-/Speed Metal eher in seiner rohen Form liebt, sollte hier definitiv reinhören.

20.01.2022

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4 Kommentare zu Sphinx - Deathstroke

  1. ultra.silvam sagt:

    Ah, die Möchtegern-Rockstars und Vollblut-Freibiertrinker. Mal abwarten ob sie jetzt nach dem Keep it True Diss noch irgendwo mit ihrer Assi-Attitüde punkten können. Aber denke das interessiert dem nur auf die Musik achtenden Metal.de Metaller eh nicht. Also, weitermachen.

  2. Nether sagt:

    Was war los? Haben sie im besoffenen Kopf Blind Guardian die Lembas weggefuttert?

  3. Headcleaner sagt:

    Die hätte ich in den 80ern extrem gefeiert, total retro. Wenn ich heute mal Thrash höre, dann sowas. Und eine gepflegte Asi-Attitüde (asozial, nicht Assistent!) gehörte damals zwingend dazu. Was haben sie denn auf dem KIT schreckliches verbrochen? Den anderen Bands das Bier weggesoffen? In die Ecke gekackt? Klär uns doch bitte auf! Von einer Band, die GG-Allin- und Metal-Sword-Aufkleber (letztere waren tatsächlich herrlich asi, kamen ja auch bei uns aus’m Dorf) auf dem Plattenspieler hat, wäre alles andere ja schon enttäuschend.

  4. der holgi sagt:

    ewig gestriger Ruhrpott Thrash, sehr geil, ist ne schöne Zeitreise zurück in die frühen/mittigen 80er, braucht das heute noch jemand? sicher nicht, macht es Laune? ja aber Hallo 🙂

    für die, die damals jung waren ist es ein Fest, für die Jungen heute wahrscheinlich nicht, wenigstens wird nicht mehr so viel Staub hierbei aufgewirbelt, als es damals der Fall war…

    9/10