Subway To Sally - Engelskrieger

Review

SUBWAY TO SALLY hatte ich bisher ehrlich gesagt nur sporadisch wahrgenommen und auf dem ein oder anderen Festival live gesehen, aber niemals konnte mich diese Art von Mittelalter Rock wirklich begeistern…doch das sollte sich im Jahre 2003 mit „Engelskrieger“ ändern. Denn mit „Engelskrieger“ gehen die Potsdamer nun in eine neue Richtung, nicht ganz so brachial wie RAMMSTEIN, aber doch wesentlich härter als man von ihnen gewohnt ist oder bisher war.

Gleich die ersten drei Tracks knallen wie Sau, ungewohnt frisch aber zugleich auch sehr schwermütig, wobei bereits „Falscher Heiland“ meinen persönlichen Favoriten des gesamten Albums darstellt.

„Kleine Schwester“ im Anschluss an „Unsterblich“, einem Song, in dem das Thema AIDS aufgearbeitet wird, ist im Vergleich eine eher magere Nummer und man könnte meinen, dass die Band ihr gesamtes Pulver schon in den ersten drei Megahammern verschossen hat, doch mit „Abendlied“, einem sehr ruhigen und gefühlvoll komponierten Song mit den Klängen einer Spieldose im Hintergrund und dem Thema Missbrauch, folgt noch ein weiteres Highlight. „Narben“, eine provokante Nummer zum in der Psychiatrie so genannten Borderline-Syndrom, gefällt mir persönlich musikalisch als auch thematisch ebenfalls sehr, aber damit ist dann auch schon die Halbzeit des Albums erreicht.

Die Songs auf der zweiten Hälfte des Albums halte ich für eher durchschnittlich aber keineswegs schlecht. Nur echte Knaller sucht man zum Schluss vergeblich.

„Engelskrieger“ ist das dato härteste und auch schwermütigste Album der Band-Geschichte. Wer SUBWAY TO SALLY besonders aufgrund mittelalterlicher Elemente mochte, die hier etwas in den Hintergrund geraten sind und kaum zum Zuge kommen, sollte vielleicht vor dem Kauf einmal Reinhören. Jeder, der auf die sogenannte Neue Deutsche Härte steht, kann sich dieses Album bedenkenlos zulegen.

23.08.2007
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