Suffocation - Suffocation

Review

Wenn eine Band ein Album nach sich selbst benennt, hat das immer Symbolkraft. Die kanalisierte Quintessenz des eigenen Schaffens, komprimiert auf einer Scheibe. SUFFOCATION gehen allerdings einen Schritt weiter und liefern mit ihrem Selbstbetitelten das technischste Werk ihrer Karriere ab…

… und schreiben Abwechslung dabei groß. Dissonante Riffs, haarsträubende Wechsel zwischen pfeilschnellen Blastparts und langsamen Technikmühlen mit verquerem Off-Beat-Drumming, das das Material nicht nur einmal deutlich mehr nach CANNIBAL CORPSE klingen lässt als bislang. Vom präzisen, rasenden Gepolter bis zum zähen Zermalmer (heieiei: „Entrails Of You“) findet sich jede Schattierung. Und dabei lassen SUFFOCATION in jeder Lage die Techniksau von der Leine, dass einem die Kinnlade gen Süden rauscht. Durch seine technische Vertracktheit und seinen Detailreichtum ist „Suffocation“ demnach auch deutlich sperriger als „Souls To Deny“, das im Vergleich schon fast KATAKLYSMisch wirkt.

Neben den wirklich coolen Solo-Einlagen (z.B. in „Abomination Reborn“ oder „Redemption“), in denen sich die Gitarristen austoben, weiß besonders Mike Smiths Drumming mit seinen zahlreichen Rhythmuswechseln zu überzeugen. Der Mann ist einfach eine Waffe! Zwar erreicht man mit „Suffocation“ nicht die Brutalität eines „Despise The Sun“, trotzdem bleibt in den Songs genug Platz für harsches Geradeaus-Geschredder. Im Ganzen gesehen gliedert sich das aber perfekt in die von Breaks durchsetzten Parts ein und trägt somit zum Kontrast bei, durch den sich alle Songs auszeichnen.

Im Gegensatz zur neuen DEICIDE, die sich hauptsächlich durch eine Unzahl an abgefahrenen Soli auszeichnet, setzen SUFFCOCATION eher auf Rhythmusspielereien und breaklastige Songstrukturen. Zusammen mit „The Stench of Redemption“ bildet „Suffocation“ im neugefundenen Frickelwahn beider Bands bislang aber eines der Highlights des Jahres.

21.09.2006
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