Suidakra - 13 Years Of Celtic Wartunes

Review

Clever gemacht – soviel muss ich schon mal zugeben. So ist es mir anfangs nicht möglich festzustellen, ob es sich hier um eine Best-Of im DVD-Deckmantel handelt oder ob der Sachverhalt genau umgekehrt ist. Das tut aber einerseits inhaltlich nichts zur Sache und auf der anderen Seite gibt es bisweilen noch keine derartige Hit-Zusammenstellung der Band, sodass man mit dem, oftmals vorschnellen, Urteil „Abzocke“ noch etwas einhalten sollte.

Da ich die DVD letztendlich doch als primäres Produkt identifiziert habe, soll diese – glücklicherweise nicht den Charakter eines Album-Bonus aufweisende – Scheiblette also auch die Basis meiner Erläuterung stellen. Los geht es mit einem ausgiebigen Akustik-Konzert, auf dessen Setlist es verständlicherweise nur die ruhigen Stücke der Bandgeschichte sowie einige nur allzu bekannte Coverversionen geschafft haben. Zwar verzichtet man auch hier nicht auf den begleitenden Drummer, nichtsdestotrotz entsteht aber – nicht alleine wegen der entsprechenden Songauswahl – eine eher familiäre, beruhigende Atmosphäre, wobei man während des Auftritts die Band auch menschlich als sympathisch wirkende Herren vorgestellt bekommt.

Doch wieso sollte sich ein Fan eine Visualisierung seiner Melodic Death/Black Metal-Lieblinge zulegen, auf der er die Truppe nur in Zusammenkunft mit ihren Akustikgitarren bewundern darf? Daran haben SUIDAKRA jedoch offenbar auch gedacht und gleich noch einen Mitschnitt vom letztjährigen Wacken Open Air dazugepackt, der die Jungs in voller instrumenteller Montur zeigt. Hier liefern SUIDAKRA einen soliden Gig, der offenbar sowohl von mir als auch von den Zuschauern weder als besonders atemberaubend noch in irgendeiner Weise schlecht wahrgenommen wird. Neben einigen zweitrangigen Videoclips und den obligatorischen Interviews, gibt es noch eine CD mit im Paket, die in sich selbst durchaus als Best-Of aufgefasst werden darf.

Des Weiteren sind alle auf der CD enthaltenen Stücke laut Promoinformation neu aufgenommen oder wenigstens technisch aufgepeppt – dies ist meines Erachtens jedoch wirklich nur ein Versuch der Legitimation, warum die integrierten Songs so gewählt wurden, wie es letztlich der Fall ist. Dennoch kann ich nur betonen, dass das Preis/Leistungs-Verhältnis in diesem Fall wahrlich aller erste Sahne ist, denn kann man halbwegs Interesse für das Gebotene aufbringen, so gibt es für das Gezahlte doch enorm viel zurück – das ändert aber insgesamt trotzdem nichts an meiner Auffassung, dass DVDs und Best-Ofs meistens kontroverse Sachen sind.

30.04.2008
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