Suidakra - Eternal Defiance

Review

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Als SUIDAKRA im Vorfeld zu ihrem neuen Album „Eternal Defiance“ Neuerungen bzw. Kurskorrekturen im Sound angekündigt haben, kam mir, so muss ich zugeben, ein äußerst mulmiges Gefühl. Da sollte es bei jedem klingeln, der sich auch nur annähernd mit den Düsseldorfern beschäftigt hat – Erinnerungen an „Command To Charge“ sickern durch den Kopf. Gefangen hat sich die Truppe um Bandkopf Arkadius seitdem allerdings und hat zuletzt mit „Book Of Dowth“ ein extrem wichtiges und überzeugendes Album abgeliefert.

Dass sich folglich keinerlei Bedenken bezüglich der musikalischen Ausrichtung von „Eternal Defiance“ untermischen sollten, spricht hingegen für Arkadius inklusive seine Kollegen, denn die harte Arbeit seit dem riskanten Fauxpas zahlt sich aus. Sie haben zu ihrem keltisch-angehauchten Pagan Metal zurück gefunden, zeigen sich wieder dazu in der Lage, epische Momente, großartige Melodien und vor allem eigenständige Songs zu erschaffen. Um dies auch im Jahre 2013 zu gewährleisten, hat man Kris Verwimp erneut für das komplette Artwork (additive Comic) und das textliche Konzept engagiert. Zur Thematik basierend auf einer aus der walisischen Mythologie entstammenden Geschichte namens „The Dream Of Macsen Wledig“ kommt passend hinzu, dass sich Arkadius für orchestrierte Unterstützung entschied, was im Intro „Storming The Walls“ bereits zum Tragen kommt.

Dies lässt im Umkehrschluss aber auch die Vermutung zu, dass sich das gesamte Klanggewand zu überladen präsentieren könnte und man sich auch aufgrund der ohnehin melodischen Ausrichtung der Gitarren in einer Art Power-Metal’schen Kitsch verliert. Diesen Eindruck lässt das zunächst zähe „Inner Sanctum“ allerdings keineswegs zu, werden die orchestralen Elemente doch zu sporadisch und nicht wirklich flächendeckend eingesetzt. Dafür findet man hier bereits die für SUIDAKRA traditionellen Zutaten vor, die sich über sonore Gitarrenläufe und einprägsame Hooklines erstrecken. Diesem Muster folgt „Beneath The Red Eagle“ ebenso, nimmt dabei aber auch etwas mehr Geschwindigkeit mit und entfaltet mit den weiblichen Gastvocals von Tina Stabel sehr viel (positive) Energie. Im stampfenden „March of Conquest“ vernimmt man dann zum ersten mal aktiver die starken Clean Vocals des neuen Gitarristen Marius Pesch und kleinere Dudelsack-Einsprengsel Axel Römers, die sich in „Pair Dadeni“ zu Soundwänden mausern, wunderbar mit den schwer-walzenden Riffs, dem aggressiven Gesang und dem harmonischen Solo funktionieren und dadurch eine potentielle Live-Hymne erschaffen.

Aber gerade wenn SUIDAKRA in diesen Momenten schon siegessicher den Klammergriff ansetzen und den Hörer zunehmends fesseln, schleicht sich mit „The Mindsong“ allerdings ein akustisches Stück ein, welches des Guten zu viel Pathos zulässt. Hier schießt der Beitrag von Gastsängerin Tina Stabel völlig über’s eigentliche Ziel hinaus und man verpasst es, eine stimmige Nummer à la „The Distant Call“ (vom Album „Caledonia“) daraus zu formen, wobei man es mit „Rage For Revenge“ (tolles orchestrales Intermezzo) und „Dragon’s Head“ schafft, die Kurve zu kriegen und den Schwung der ersten Hälfte des Albums mitzunehmen. Zum Abschluss bringen SUIDAKRA mit „Defiant Dreams“ dann eine für die Band typische Nummer, die zunächst mit Xylophon-artigen Tastentönen überrascht aber dann vor allem mit pfeilschnellen Riffs punktet. Und ehe man via dem Bonustrack „Mrs. McGrath“ einen sehr urige und durch Banjoeinsatz unterstützten Ausklang findet, zeigt man mittels „Damnatio Memoriae“ zu meinem Verwundern doch noch einmal, dass man trotz des kleineren Ausrutschers im Mittelteil in der Lage ist, eine ansprechende Akustiknummer zu servieren.

Wie lässt sich „Eternal Defiance“ nun einordnen? Die erwähnten Neuerungen sind zwar keine Leisetreter, binden sich aber äußerst schlüssig und songdienlich ins Gesamtbild ein und halten Kitsch gekonnt im Zaun. Ohnehin gelingt es SUIDAKRA trotz marginaler Längen und der kleineren „Entgleisung“, namentlich „The Mindsong“, ein Album vorzuweisen, welches geschickt die ältere und jüngere Diskografie der Truppe eint, darüber hinaus einen frischen Anstrich zulässt und lyrisch stets interessant bleibt. Und das, ohne sich dabei irgendwelchen Trends anzubiedern. So darf’s gerne weiter gehen.

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12.05.2013

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