Testament - First Strike Still Deadly

Review

Hier handelt es sich nicht um ein reguläres neues Album von TESTAMENT, sondern um ein einmaliges Projekt, welches die Band kurzerhand auf die Beine gestellt hat. Hierbei haben sie sich einige Klassiker der ersten beiden Alben „The Legacy“ und „The New Order“ zusammengesammelt und diese neu eingespielt. Ergebnis ist „First Strike Still Deadly“. Mit Betonung auf „Still“, denn 1. spielen TESTAMENT immer noch heavy wie zu besten Zeiten; 2. haben ihre alten Songs noch nicht am einstigen Charme eingebüßt; und 3. ist Chuck Billy immer noch am Start, was aufgrund seiner garnicht allzu weit zurückliegenden Krebstherapie und angesichts des kürzlichen Todes Chuck Schuldiners mehr als eine gute Nachricht ist.

Gesanglich bringt Chuck Billy auch wieder 100% und klingt dabei scheinbar sogar besser als je zuvor. Auf den letzten beiden Tracks liefert auch noch deren ehemaliger Sänger Steve Souza die Vocals, womit also auch ein Ex-Member aus den frühen Tagen TESTAMENTs als Gast auftaucht.

Das neue Soundgewand hat den alten Songs wirklich gutgetan. So erstrahlen Nackenbrecher wie „Burnt Offerings“ oder „Over The Wall“ dank moderner Studiotechnik in neuem Glanz. In musikalischer Hinsicht wurde jedoch bis auf einige Kleinigkeiten nicht von den Orginalen abgewichen. Die Tracks wurden im Großen und Ganzen in ihrer einstigen Form belassen, ohne daß diese auch nur im Ansatz ‚gestrig‘ klingen.

Meines Erachtens hätte dieser Longplayer auch einen guten Nachfolger zum mächtigen ’99-Album „The Gathering“ abgegeben, zumal TESTAMENT sich garnicht mal so weit von ihren Roots wegbewegt haben (abgesehen vom etwas seichteren „The Ritual“ und dem recht deathigen „Demonic“-Album). Deshalb ist diese CD auch (oder gerade) für all jene geeignet, denen das frühe Material kaum oder garnicht bekannt ist.

Bleibt nur noch das Fazit: TESTAMENT kicken im Gegensatz zu METALLICA und Konsorten immer noch mächtig Arsch. Hoffen wir das dies auch weiterhin so bleibt.

01.03.2002
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