The Bleeding Salvation - Same

Review

Nachdem sich 1974 John und Elaine Murphy sehr über die von Dr. Curtis (angeblich) diagnostizierte Krankheit “Gitarren-Nippel“, also der Reizung der Brustwarze durch das Instrument selbst, köstlich amüsiert hatten, beschlossen sie, der Sache die Krone aufzusetzen und ersonnen analog dazu den “Cello-Hoden“. Die Nummer wurde publiziert und erst vierunddreißig Jahre später gab das Ulknudel-Paar den Schwindel zu.
Da muss jetzt also schnellstens eine neue Schwachsinns-Erkrankung erfunden werden. Dachten sich auch THE BLEEDING SALVATION und heckten was ganz Spezielles aus: die Schlagzeug-Plattfüße!

So hört sich doch die eigentlich recht flotte Doppel-Bass-Arbeit des Trommlers an, oder? Böllernd und doch mit der Spur eines Platschens, etwas pappig. Eben ganz so, als würden Plattfüße die Arbeit verrichten. Ist natürlich Blödsinn, liegt an der Produktion – aber hey! Wir haben ne neue Krankheit, die es nicht gibt! Danke, Jungs!

Abgesehen von der etwas undifferenzierten Produktion zieht sich der Fünfer allerdings achtbar aus der Affäre, schreibt neben Eingängigkeit auch die Nachhaltigkeit groß, indem an Refrains ebenso gearbeitet wurde wie an den Riffs. Gut, man steht hier nicht als Goldmedaillen-Gewinner auf dem Treppchen und lauscht der Nationalhymne, wenn es darum geht, den Sieg in punkto Originalität und unbedingter Eigenständigkeit zu erringen, aber laut eigenem Bekunden möchte die Band ja auch dem alten Metal huldigen. Darunter versteht sich jetzt kein NWOBHM und Konsorten sondern ein Thrash-basierter und gleichsam melodischer Rundumschlag. Vergleichsgrößen gefällig? Erinnert euch mal an QUO VADIS! Also die Kanadier, nicht die Polen. Und das dann bitte zu “Days Into Night“-Zeiten. Das liegt zum einen an ähnlich klingenden Klampfen sowie der Auswahl der Riffs und zum anderen am Fronter, welcher sich so ein bisschen wie ein Arie Itman anhört. Sicher, ein derartiges Flitzfinger-Feuerwerk wie die Kanucks kann die seit Frühjahr 2008 bestehende Jung-Kapelle selbstredend nicht abfeuern und auch das explosive Schlagzeugspiel eines Yanic Bercier geht diesem Demo ebenso ab wie die hohe Qualität des Songwritings, doch lassen sich stets gute Ansätze entdecken, die durchaus Lust auf einen zukünftigen Longplayer machen.

Bis sich die Güte einer solchen wie der oben als Vergleich herangezogenen Band einstellt, ist es jedoch noch ein weiter Weg. Manchmal sind die Herren ein wenig zu hektisch, dann gibt es hingegen auch die ein oder andere Länge, welche es in Zukunft zu vermeiden gilt. Zudem tut es Not, dass der Fronter seine Stimme auch etwas variabler einsetzt. Ja, und die Schlagzeug-Plattfüße müssen weg! Sprich die Produktion muss druckvoller und auch klarer ausfallen.

Und hütet euch vor Mikro-Lippen!

11.11.2009

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