UFO - Lights Out (Re-Release)

Review

Eine der wegweisenden Rockbands aus England sind UFO, die bereits 1970 mit „UFO 1“ ihr Debütalbum veröffentlichten. Auf dem Nachfolger „UFO 2: Flying“ startet spätestens beim Riffing zu „Prince Kajuku“ die Diskussion, ob hier bereits metallische Saiten zu hören sind. Mehr als 26 Minuten „Flying“ sorgen für den Spagat der frühen 70er zwischen psychedelischen Rock, progressiven Elementen und Hard Rock. Mit dem Einstieg von Michael Schenker und dem Album „Phenomenon“ gelingt UFO der erste kommerzielle Erfolg. Den Song „Doctor, Doctor“ kennt jeder Mensch, der sich mit Rockmusik beschäftigt. Ein weiteres Album, dass in den Hitparaden zu finden ist, folgt 1977 mit „Lights Out“.

„Lights Out“ verschafft Michal Schenker und Co. kommerzielle Aufmerksamkeit

UFO setzen in den 70ern bereits auf Keyboard-Klänge. Für die Aufnahmen zum Album „Lights Out“ übernimmt Paul Raymond für Danny Peyronel die Tasten. Nach dem kleinen Dämpfer, den die Band mit „No Heavy Petting“ eingefahren hat, gelingt mit dem sechsten Studioalbum der große Wurf, unter anderem mit Platz 23 in den US-Billboard-Charts. Ganz aktuell gibt es ein Re-Release des Klassikers, der mit umfangreichen Bonusmaterial angereichert wird.

Viele Worte über das Original-Release aus dem Jahr 1977 zu verlieren, ist nicht notwendig. „Too Hot To Handle“ oder „Lights Out“ kennt jeder Rock-Musik-Fan. Zusätzlich befindet sich eine Radio-Edit-Version von „Too Hot To Handle“ auf der Scheibe. Eine akustische Interpretation von „Alone Again Or“ sowie „Try Me“ als Single-Auskopplung runden den Studiopart ab. Das eigentliche Herzstück des Re-Release ist der Mitschnitt vom „Live At Roundhouse“-Konzert aus dem Jahr 1977.

Wer auf ein anderes Re-Release von „Lights Out“ der vergangenen Jahre schaut, der stellt fest, dass vier Songs zum Beispiel auf dem 2008er Release als Bonustracks „Live At Roundhouse“ zu finden sind. Auf dem 2008er Release befinden sich Teile eines Mitschnitts aus dem Jahr 1976, auf dem 2024er Release ist der Mitschnitt vom 2.April 1977. Hier sind neben den Live-Darbietungen der Nummern von der „Lights Out“ weitere UFO-Klassiker aus der Zeit von 1970 bis 1977 zu finden („Doctor Doctor“, „Shoot Shoot“, „Rock Bottom“ oder „C’mon Everybody“). Der Mix der Live-Aufnahme ist gelungen und das Konzert kommt authentisch rüber.

Wer ist die Zielgruppe für das Re-Release von „Lights Out“ 2024?

Diese Frage stellt sich generell bei Re-Releases, so natürlich auch bei der Neuauflage von „Lights Out“. Als Format gibt es die Version als Doppel-CD oder als 3-fach Vinyl. Auf der Vinyl-Version fehlen die drei zusätzlichen Studiotracks. Hier ist nur das Original-Release und der Live-Mitschnitt auf die LPs gepresst worden. Wer bereits die CD oder LP im Original im Schrank stehen hat, bekommt je nach Format den Live-Mitschnitt von 1977 aus dem Roundhouse in London neu dazu. Ob sich eine weitere Anschaffung lohnt, wird im Ermessensspielraum (und Geldbeutel) der Fanschar liegen. Musikalisch gibt es wenig zu meckern. Wer bisher den Klassiker nicht kennt und auf Live-Aufnahmen steht, bekommt ein interessantes Paket, dass die „Lights Out“ selbst sowie die Schaffenszeit von UFO in den 70ern beleuchtet.

08.02.2024

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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