Umount - Misterioso

Review

Ja, aber hallo! Was geht denn hier?! Irgendwie waren mir UMOUNT wesentlich Neo-Thrash/New Metal-lastiger in Erinnerung. Was hier jedoch als Opener und Titeltrack geradewegs aus den Boxen prescht ist, vom melodiösen Refrain mal abgesehen, lupenreiner Old-School-Thrash. Verdammt, das macht Laune und regt zum Moshen an! Alle Groove-orientierten Fans der Jungs aus dem Dreiländereck CH/D/F kann ich jedoch beruhigen. Auch auf „Misterioso“ wird wieder schwerer MACHINE HEAD-Zement angerührt, der einem sofort beim ersten Kontakt die Kniescheibe bricht („Wiedergänger“, „White Lioness“). Und auch Sänger André Ullmann hat nichts verlernt. Im Gegenteil, er hat an sich gearbeitet. Seine Aggro-Brüll-Shouts klingen brutaler als jemals zuvor, während seine cleanen Parts noch sicherer und songdienlicher angewendet werden als bisher.
Erfreulicherweise kommt hinzu, dass UMOUNT nicht stumpf von Hass oder anderen Negativgefühlen singen, sondern stattdessen ihre Songs inhaltlich verknüpfen. So basieren alle Stücke auf „Misterioso“ auf Kriminalromanen, die mit einer Vorliebe für skandinavische Autoren ausgewählt worden sind. Kein Wunder also, dass diese Underground-Formation auf prominente Unterstützung zurückgreifen konnte, die ebenfalls an der Grenze Deutschland/Schweiz residiert. So ist zum einen Thrash-Ikone Schmier (DESTRUCTION) auf „Burning Rye“ als Gastsänger zu hören, zum anderen hat V.O. Pulver (GURD) erneut produktionstechnisch Hand an diesen Rundling gelegt.
Also liebe Plattenfirmen, bitte aufwachen! Der New Metal/Neo-Thrash-Hype ist zwar vorbei, weswegen dennoch nichts gegen eine Verpflichtung dieser Band spricht. UMOUNT sind handwerklich einfach durch und durch gut. Zudem liegen ihre Roots weit mehr im Metal als bei KORN und Konsorten (siehe Titeltrack).
Eine Schwachstelle müssen sie nur noch abstellen: „Misterioso“ ist eine kleine Mogelpackung, denn nur vier der acht Tracks sind wirklich neu. Die andere Hälfte stammt von den vorangegangen Viertrackern „Demo 2002“ („Wicked“) und „Check Disk Asshole“ („Sonic Hype“, „Slippery Plug Ugly“, „Burning Rye“). Hoffentlich reicht es bald mal für eine Full-Length.

18.11.2004

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