Jannik Kleemann
2025 scheint ein gutes Jahr für Ratten im Death Metal zu sein: Anfang des Jahres beehrten uns RATS OF GOMORRAH mit ihrem starken Debüt „Infectious Vermin“, jetzt legen VOMITIZER mit „Release The Rats“ nach. Die norwegische Death-Metal-Band widmet sich auf ihrer ersten Scheibe ganz den krankheitsverbreitenden Nagern – erschienen ist das Album bei Undercover Records. Wir haben uns die vertonte Beulenpest genau angehört.
VOMITIZER lassen die Ratten frei
Die Songs heißen „Rat Religion“, „The Church Of Rats“ oder „Rattus Rittualis“ – das Thema der Platte ist unübersehbar. Musikalisch bewegt sich die 2023 gegründete Band im skandinavischen Death Metal, verfeinert durch Elemente aus Crust, Thrash und einem Hauch Black Metal. Okkulte Einspieler und ominöse Spoken-Word-Passagen runden das Klangbild ab.
„Release The Rats“ bietet Abwechslung: doomige, schleppende Tracks stehen neben punkigen Thrashern. Die Songs dauern zwischen zwei und fünf Minuten; mit einer Gesamtspielzeit von 34 Minuten nutzt sich das Album nicht ab.
Die Musiker sind keine Neulinge: Drummer Espen Hektoen und Sänger Øyvind Rekdal spielen seit fast 20 Jahren bei CHTON. VOMITIZER ist somit eine neue Band erfahrener Künstler. Auch Sänger Peter Bains bringt mit I WILL TEAR THIS WORLD APART und GHETTO GHOULS weitere Projekte mit.
Der Sound ist roh und ungeschliffen, besitzt aber genug Druck, um mit kräftigem Bass zu wummern. Das von „endlessvile“ gestaltete Cover passt zum Old-School-Stil und würde auch einer Veröffentlichung der Mittneunziger gut zu Gesicht stehen – nur die nacktschwänzigen Nagetiere fehlen noch darauf.
„Release The Rats“ kann zum Geheimtipp avancieren
Wer auf Death Metal alter Schule steht, dabei aber stilistische Offenheit schätzt, sollte VOMITIZER und ihr Debüt „Release The Rats“ definitiv auschecken. Die Norweger liefern ein starkes Album, das trotz kurzer Bandgeschichte viel Erfahrung erkennen lässt.
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