
Unter dem Namen RATS OF GOMORRAH machen Moritz Paulsen (Schlagzeug) und Daniel Stelling (Gitarre, Gesang) seit 2023 Musik, doch zuvor spielten sie 14 Jahre lang als DIVIDE zusammen. Der neue Name brennt sich definitiv besser ein und mit „Infectious Vermin“ legt das Duo ein erstes Statement vor, nachdem sie schon live zeigten, was sie drauf haben. Musikalisch gibt es auch unter neuer Flagge weiter flotten Death Metal mit Anleihen aus Thrash, Crust und Punk, der trotz kleiner Besetzung fett aus den Boxen tönt.
RATS OF GOMORRAH wagen ein Reboot
Die Musik der Kieler Band gewinnt keinen Innovations-Blumentopf, doch überzeugt mit tüchtig Geballer und knackigen Songs. Genügend Abwechslung im Tempo bieten die beiden Musiker ebenfalls, so ist von thrashigem Geholze in den ersten paar Stücken bis zu schleppenden Doomern wie „Night Orbit“ alles dabei. Dieser Track beinhaltet zudem tröpfchenweise eingesetzte Elektro-Samples, die sich gut einfügen. Auf „Narcissus“ klingt Daniel Stelling ein bisschen wie Nick Holmes bei BLOODBATH. Zusätzlich überzeugt der Track mit seinen Stakkato-Riffs.
„Strychnos“ ist die Mitsingnummer auf „Infectious Vermin“, denn das „Save us oh ancient ones“ aus dem Refrain hat man schnell drauf. Das Intro zu „Towers, Ropes And Knives“ bietet ein lupenreines Melodic-Death-Metal-Riff und würde alten AT THE GATES gut zu Gesicht stehen. Das abschließende „Vat Of Acid“ hat das Zeug, zum künftigen Bandklassiker zu avancieren, da es mit seinem Groove und seinem eingängigen Chorus viel Wiedererkennungswert hat.
Die Produktion knallt und man hört RATS OF GOMORRAH zu keiner Sekunde an, dass sie nur zu zweit unterwegs sind. Ein satter Bass drückt aus den Boxen, Fronter Stelling schreit und growlt sich die Seele aus dem Leib und Moritz Paulsen sorgt mit seinem Schlagzeugspiel für das nötige Feuer unterm Hintern.
„Infectious Vermin“ ist ein starkes Debütalbum
Mit „Infectious Vermin“ legen Paulsen und Stelling einen sehr guten Neuanfang als RATS OF GOMORRAH hin. Zusammen mit einer guten Livepräsenz sollte es für die beiden Todesmetaller schnell nach oben gehen. Death-Metal-Fans sollten diese frühe Perle des Jahres 2025 dringend antesten.
Nach der WEAK ASIDE – Forward Into Darkness von 2018 das beste deutsche Genre-Album der letzten Jahre (auch trotz starker Beiträge von ENDSEEKER und DISCREATION).
Hier wird nichts neu erfunden, dafür aber echt starke Songs abgeliefert, die trotz des Abwechslungsreichtums nichts an Wucht vermissen lassen. Rrrrrrats!
Achja, nach Check des Booklets ist jetzt klar: Beim Song Strychnos heißt es im Refrain „Strychnos, oh ancient one“.