8kids - Denen die wir waren

Review

Den Sound der 8KIDS kann man eigentlich relativ leicht zusammenfassen. Auf ihrem Full-Length-Album „Denen die wir waren“ klingen die Darmstädter im Grunde wie FJØRT mit Zuckerguss und Luftballons. Der Post-Hardcore nimmt die Hauptrolle ein, vor allem was den Gesang angeht. Man kann zudem noch einige Spuren aus dem seichteren Indie- und Deutschrock ausmachen, die einen nicht unwesentlichen Einfluss auf das Songwriting der Band haben. Entsprechend gibt es reichlich luftige Melodien und nachdenkliche Texte. Eigentlich eine interessante Mischung, die bereits auf der EP „Dämonen“ überzeugen konnte. Allein der übertriebene Pathos ließ Kollege Wischkowski etwas unzufrieden zurück.

Sind die 8KIDS mehr als nur die Summe ihrer Teile?

Auf Albumlänge potenziert sich dieses Problem leider. Die Texte, wieder ausschließlich in deutsch gehalten, wirken auf den ersten Hör anspruchsvoll und bedeutungsschwanger. Wenn man sich aber die Mühe macht, die symbolträchtigen Zeilen zu entschlüsseln, bekommt man schnell den Eindruck, dass die Band einfach nur simple Inhalte möglichst kompliziert darstellen möchte. Das wird mit der Zeit extrem anstrengend und nervig. Dazu vermittelt es leider nicht die zweifelsohne angestrebte emotionale Tiefe, wie direktere Texte das zu tun vermögen. Den Beweis dafür liefern die 8KIDS sogar höchst selbst mit „Zeit“. Der Song trieft zwar auch vor Pathos und Kitsch, doch er bringt des Pudels Kern direkt auf den Punkt und ist prompt effektiver als der Rest der Tracks.

Musikalisch sieht es da schon besser aus. Die Band ist um reichlich Abwechslung bemüht und löst dieses Versprechen auch größtenteils ein. Wie schon erwähnt ist ein enormer FJØRT-Einfluss wahrnehmbar, was natürlich nichts Schlechtes ist. Doch stehen den 8KIDS vor allem die Tracks gut zu Gesicht, in denen sie simplere Töne anschlagen. Seien es eingängige Nummern wie „In den Sternen“ oder „Blitzschlag“ oder die aggressiveren, geradlinigen Brecher der Marke „Zerbrechen“.

„Denen die wir waren“ ist also eine solide Leistung der Darmstädter, die noch reichlich Luft nach oben lässt. Dennoch geht die Platte vollkommen in Ordnung für das, was sie sein will.

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28.05.2017

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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2 Kommentare zu 8kids - Denen die wir waren

  1. Finq sagt:

    Also das klingt schon sehr stark nach Fjort, aber reinhören werde ich trotzdem mal.
    Gut nachgemacht ist manchmal besser als schlecht selbst kreiert. 😉