Yurt - III - Molluskkepokk

Review

YURT verlieren sich in orientierungslosem Gedümpel

Die Probleme, die das dritte Album „III – Molluskkepokk“ der irischen, selbsternannten „sonic elders“ YURT hat, lassen sich auf zwei wesentliche Punkte herunterbrechen: Produktion und Songwriting.

Zum einen klingt das Album miserabel. Auf den ersten Hör noch ganz annehmbar, entpuppen sich erst bei genauerem Hinhören soßige, texturlose Gitarren ohne Kanten, das drucklose, scheinbar nur aus Snare und Hi-Hatt bestehende Schlagzeug, der flache aber immerhin wahrnehmbare Gesang und das generelle Fehlen einer jeglichen Form von Dynamik – diese Produktion offenbart sich bei genauerem Hinhören als totale Grütze. Der Bass knorzt ganz ordentlich, aber er hat kaum etwas interessantes zu tun, abgesehen vom Doppeln der Harmonien, was seine Überpräsenz komplett überflüssig macht.

Wo wir beim miesen Songwriting wären: Die Songs sind einfach viel zu lang und uninteressant, als dass sie die Aufmerksamkeit ihrer Hörer auf Dauer halten könnten. Ein paar schöne MASTODON-Riffs gibt es, ja, aber die werden solange heruntergenudelt, bis sie dem Hörer aus den Ohren heraushängen. Meditatives, orientierungsloses Gedümpel par excellence. Dazu dauert es satte acht Minuten, bis auf dem Album erstmals der mehrstimmige, verschrobene Gesang zu hören ist – es dauert satte acht Minuten, bis tatsächlich mal etwas Aufregendes passiert. Der Gesang ist ja ganz charmant, aber das war er schon auf den vorangegangenen Alben. Vor allem nutzt sich der Charme rapide ab, da sich die immergleichen Gesangsmelodien wiederholen.

Insgesamt ist „III – Molluskkepokk“ ein Album von geradezu auslaugender Langeweile. „[M]aintaining the facade of doing very little takes a lifetime to master“ heißt es auf dem Waschzettel. Very little tun YURT in der Tat, aber das geht komplett ins Auge. Minimalismus sollte interessant sein, nicht erschöpfend. Aber jeder vielversprechende Ansatz wird durch das orientierungslose, repetitive Songwriting zunichte gemacht. YURT haben sich hier in eintönigem, meditativem Gedümpel verloren, in eine Sackgasse hineinmusiziert, aus der sie dringend herauskommen müssen. Experiment missglückt.

07.06.2016

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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