
Soundcheck Oktober 2025# 14
Galerie mit 30 Bildern: Avatar - The Great Metal Circus 2024 in StuttgartSpätestens seit diesem Sommer kennen viele deutsche Metalheads AVATAR. Die schwedische Zirkustruppe war als Vorband von IRON MAIDEN unterwegs und machte dabei eine gute Figur. Der moderne Sound zwischen Alternative Rock und Metal, garniert mit einer Prise Metalcore, sorgte für viel Zustimmung. Zwei Stücke der nun erschienenen Platte „Don’t Go In The Forest“ hatten sie damals schon im Set. Diese klangen gut – wie sehen die anderen acht aus?
AVATAR warnen vor dem bösen Menschen im Dunkeln
Die Musik von AVATAR bedient sich verschiedener, oft amerikanischer Quellen. Die klaren Alternative-Rock-Passagen erinnern an AVENGED SEVENFOLD Mitte der 2000er, die Core-Momente könnten von frühen TRIVIUM stammen. Das garnieren die Skandinavier mit einer Prise Eigenständigkeit und ihrer bekannten Horrorzirkus-Thematik. So entsteht ein interessantes Soundbild.
Am besten funktioniert diese Melange, wenn die Band sie innerhalb eines Songs kombiniert. Ein gutes Beispiel ist der „Abduction Song“, der mit harschen Vocals in den Strophen punktet und im Refrain Theatralik bietet. Softe Nummern wie „Howling At The Waves“ benötigen ein bis zwei Durchläufe mehr und eignen sich eher für ruhige Momente als für tobende Konzerthallen.
Die bereits bekannten Stücke „Captain Goat“ und „In The Airwaves“ sind keine klassischen Singles. Besonders ersterer wirkt zunächst lahm, entfaltet aber eine hypnotische Wirkung. „In The Airwaves“ ist traditioneller unterwegs und sorgt im Refrain für einen Ohrwurm.
AVATAR begehen nicht den Fehler, zu gleichförmig zu klingen. Die Songs verlieren sich nicht in ähnlichen Alternative-Rock-Schemata, sondern zeigen metallische Schlagseite, eine ordentliche Portion Ruppigkeit und Abwechslung. Lediglich die Produktion ist auf Triple-A-Niveau – da sitzt alles.
„Don’t Go In The Forest“ beinhaltet alle Trademarks der Band
Mit dem Nachfolge zu „Dance Devil Dance“ gehen AVATAR den Weg weiter, den sie vor einigen Veröffentlichungen eingeschlagen haben, und liefern eine eigenständige Soundstruktur mit interessanten Ideen und spannenden Klanglandschaften. Zwar ist nicht jedes Stück ein Überhit, doch insgesamt kann man sich die Platte problemlos ins Regal stellen.
Jannik Kleemann






























AVATAR waren für mich nie eine Band, deren Album als ganze glänzen, es sind vor allem die paar Songs pro Scheibe, die dafür Extra knallen. Das zeigt sich vor allem darin, dass alles was die Mannen auf der Bühne feuern absolute Oberklasse ist. Konnte Sie dieses Jahr auch zweimal live sehen vor MAIDEN und gerade dort funktioniert diese Musik unheimlich gut.
Highligts der Platte sind für mich auf jeden fall „In The Airwaves“, der Titeltrack und „Take This Heart and Burn It“. Beim Rest stellt sich für mich so ein joa…-Gefühl ein. Not great, not terrible. So oder so, die Atzen kommen im Februar zurück nach Deutschland und sind dann auf jedenfall einen Besuch wert!