



Livealben mit Symphonieorchestern liegen wieder im Trend: Nachdem MOONSPELL vor Kurzem „Opus Diabolicum“ veröffentlichten, folgen ihre Quasi-Nachbarn PERSEFONE diesem Beispiel. Die Andorraner traten mit dem Nationalorchester ihres Heimatlandes exklusiv in Ordino auf und bannten die Show auf Ton- und Bildträger. Verträgt sich ihr komplexer Progressive Metal mit dieser zusätzlichen Klangschicht?
PERSEFONE setzen das Orchester unterstützend ein
Für ihre besondere Livedarbietung wählten PERSEFONE zwölf Stücke plus Intro und Outro. Vier stammen von „Aathma“, vier von „Spiritual Migration“, zwei von „Metanoia“, drei von der aktuellen EP „Lingua Ignota: Part I“ und mit „Kusanagi“ ist sogar ein Lied von „Shin-Ken“ vertreten. Löblich, dass die Gruppe für diesen Anlass ein kuratiertes Best-of-Set zusammenstellt.
Wie bei MOONSPELL nutzt die Band das Orchester unterstützend, sodass die Songs eine zusätzliche Dimension erhalten. In den harten Passagen flirren die Streicher, in den ruhigen begleiten die im Hintergrund agierenden Symphoniker die Band wie ein Filmscore.
Erstmals können Fans hier auch ältere Stücke mit PERSEFONE-Neusänger Daniel R. Flys hören. Er stieg 2023 ein und bewies bereits auf der „Lingua Ignota“-EP, dass er perfekt zur Band passt. Die älteren Songs meistert er souverän. Die Ansagen zwischen den Stücken sind auf Spanisch und daher für uns unverständlich, doch Flys hält sich ohnehin kurz und lässt die Musik wirken.
Und die hat es in sich: Von Longtracks wie „Stillness Is Timeless“ bis zum abschließenden Bandhit „Mind As Universe“ zeigen PERSEFONE, warum sie im modernen Prog eine aufstrebende Kraft sind. Stakkato-Riffs, mehrstimmiger Gesang, präzises, technisches Drumming und das zusätzlich präsente Orchester erschaffen eine Soundlandschaft, die man am besten mehrfach und in Ruhe genießt.
„Live In Andorra“ – für Fans und Neueinsteiger gleichermaßen geeignet
Langjährige Fans können sich ein Bild von PERSEFONEs Musik mit Orchester und Flys’ Qualitäten bei älteren Songs machen. Neueinsteiger erhalten durch den Best-of-Charakter einen gelungenen Überblick über das bisherige Schaffen der Andorraner. So ist „Live In Andorra“ ein hochwertiges Produkt für jede Progressive-Metal-Sammlung.

Jannik Kleemann































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