God Is An Astronaut
Schmerz verarbeiten durch Musik

Interview

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God Is An Astronaut schweben zwischen Licht und Schatten

Wo nehmt ihr die Inspiration für diese traumwandlerische Sicherheit für Stimmungen in euren Songs? Eure Musik hat immer schon melancholische, aber auch erhebende Momente inne gehabt, ich frage mich ob das eurer natürlichen Stimmung während dem Schreiben der Songs reflektiert… oder seid ihr so gut, dass ihr „auf Kommando“ die Gefühle abrufen könnt?

Wir müssen im richtigen Mindset sein, um Musik schreiben zu können. Nach all diesen Jahren ist es für mich ersichtlich geworden, dass ich eine Schreibblockade habe, wenn es mir vollkommen gut geht.  Die Musik fängt all unsere Emotionen ein: Schmerz, Verlust, aber auch Hoffnungen und Träume.

Ich finde „Epitaph“ ist introvertiert als sonst (das soll nicht heißen, dass eure vorigen Platten nicht auch introvertierte Passagen gehabt haben), lässt sich aber nicht komplett entmutigen. Hoffnung und Euphorie bricht zischen drin immer mal wieder durch, der Kampf ist noch nicht verloren. Ich denke ebenfalls, dass es manche eurer schwersten Riffs in der Karriere beinhaltet. Würdet ihr dem zustimmen?

Ja, ich würde dir zustimmen. Das Album handelt nicht nur von Schmerz und Verlust, sondern fängt auch die kindliche Unschuld und das Schwelgen in schönen Erinnerungen ein. Es ist wichtig sich immer wieder klar zu machen, dass das Leben auch sehr schön sein kann.

Wenn eure Musik ein Film wäre, welcher wäre das?

Definitiv „2001: A Space Odyssey“

Ich habe in einem älteren Interview von euch gelesen, dass ihr ein klein wenig traurig seid, dass die irischen Leute ihre eigenen kleinen Bands nicht so sehr würdigen oder bemerken wie die „Großen“: U2, Enya Sinéad O’Connor. Zeit, das zu ändern. Welche neuen, hungrigen und aufstrebenden Bands sollten eure Fans UNBEDINGT anhören?

Es gibt sehr viele tolle Gruppen, die mir in den Sinn kommen: XENON FIELD, KOLIBRI, THE BUTTERFLY EXPLOSION, GIRL BAND,OVERHEAD THE ALBATROSS, MELTYBRAINS, THE FRANTICS, SHIPS, ALTAR OF PLAGUES, PRIMORDIAL, JACK COLLERAN.

Ihr bietet eure Musik zum streamen frei auf eurer Webseite an. Ich habe ein paar andere Labels gesehen, die einen ähnlichen Weg gehen (Veröffentlichung bzw. streamen von Songs frei ab Veröffentlichungsdatum bei manchen Platten bei Denovali Records oder Ván Records beispielsweise). Ist das etwas, was ihr extra macht um damit Piraterie zuvor zu kommen? In den meisten Fällen ist das Album ja meist ein paar Tage später eh bei Youtube oben.

Es wird dieses Mal einen Albumstream geben, aber dass wir unsere Musik umsonst weggeben wäre mir neu. Ich denke es ist wichtig, dass der Künstler etwas für seine Musik bekommt. Sonst wäre es sehr schwer, die Zeit und Mühe aufzuwenden um zu schreiben, aufzunehmen und ein Album herauszubringen.

Sieht man mal von eurer Musik ab, wie ist das Leben so in Irland? Gibt es irgendwelche Empfehlungen von euch für eure Fans? Was sollte man – abseits des ganzen Standard-Touri-Krams – auf jeden Fall mitnehmen?

Wir sind sehr glücklich hier in Irland, es ist wunderschön, es ist unser zuhause. Ich denke Glendalough, der Djource Wald und Powerscourt Wasserfall im County Wicklow sind sehr sehenswert. Der „Burren“ in County Clare und natürlich Newgrange in County Meath, welches sogar noch vor den ägyptischen Pyramiden datiert ist, kommen mir sonst noch in den Sinn.

Gibt es noch gewisse Wünsche in eurem Musikerleben? Würdet ihr gerne mal mit bestimmten Künstlern spielen oder auf bestimmten Touren? Würdet ihr irgendwas an eurer Arbeitsweise beim Musikschreiben ändern, wenn Zeit und Geld keine Rollen spielen würden?

Nö, ich gebe mich keinen Tagträumereien von alternativen Leben hin und nehme alles so hin wie es kommt, Schritt für Schritt. Es wäre klasse eine Tour mit NINE INCH NAILS oder THE CURE eines Tages zu machen.

Das ist es so weit von mir, ich geh mal davon aus, dass ihr auf Tour geht um „Epitaph“ zu promoten… falls ihr eure Fans noch etwas wissen lassen wollt, hier habt ihr die Möglichkeit.

Wir planen „Epitaph“ über die nächsten 2 Jahre zu promoten. Wir hoffen so weit wie möglich zu kommen, vielleicht mit Indien, Australien, Japan. Wir werden nächstes Jahr auch zurück in den USA sein. Danke fürs Interview.

 

Galerie mit 13 Bildern: God Is An Astronaut - Beyond The Redshift 2014

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Quelle: God is an Astronaut, Napalm Records
22.04.2018

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