The Ugly
The Ugly

Interview

THE UGLY brachten vor ein paar Wochen mit “Slaves To The Decay“ ein überdurchschnittliches, modernes und dennoch räudiges Black Metal-Werk heraus, welches durch die Bank positive Kritiken einfahren konnte. Der hässliche Bastard aus Black Metal und Punk-Attitüde geht einerseits gut ins Ohr, wirft aber auch ein paar Fragen bezüglich Musik und Politik auf. Ingemar (Vocals) gab mir ehrliche und auch schonungslose Antworten.

The UglyHallo Ingemar, erst einmal Gratulation zum neuen Album. Als ich das erste Mal das Cover sah, musste ich sofort an einen gewissen Punk-Einschlag denken – der Titel “Black Metal Punks“ tat ein übriges, um diese Vermutung zu untermauern. Warum vermischt ihr die zwei doch recht unterschiedlichen Welten von Black Metal mit Punk?

Ingemar: Obwohl ich Punk als Musik nicht wirklich mag, gefällt mir doch die Mentalität, die hinter “Punk“ steht und sie passt auch gut in mein Konzept von THE UGLY. Ich sehe keine Probleme darin, die beiden Genres zu vermischen.

Was waren Eure Erwartungen an dieses Album und wie fühlt Ihr euch jetzt, da es endlich erschienen ist?

Eigentlich haben wir erwartet, dass es wirklich gut wird. Wir haben schon einige Zeit an den Songs gearbeitet, haben ein wenig vorproduziert und die Songs wurden genau so, wie wir sie uns vorgestellt hatten. Man muss eben an das glauben, was man tut und wir fühlen uns mit diesen Songs, dem Artwork und dem Image sehr gut. Wir bekamen viel positive Rückmeldungen zu diesem Album, das fühlt sich echt genial an.

Wie lang habt Ihr dafür gebraucht, dieses Album aufzunehmen? Gab es größere Schwierigkeiten dabei?

Es hat nur ungefähr zwei Wochen gedauert und noch ein wenig für den Mix und fürs Mastering. Das ganze Erlebnis war großartig und ist ziemlich flüssig abgelaufen. Naja, die Dinge dauern immer etwas länger als man erwartet und man wird mit der Zeit richtig müde, wenn man zwei Wochen lang jeden Tag 12 Stunden im Studio verbringt ohne Unterbrechung.

Der Begriff “Punk” ist immer ein klein wenig mit Politik verbunden. Seht Ihr euch selbst als eine politische Band oder was für eine Bedeutung hat das “Punk“ bei euch?

Wir sind definitiv keine politische Band. Ich persönlich bin auch kein Fan von politischer Musik oder Standard-Politik muss ich sagen.
Für mich bedeutet Punk, all den Scheiß zu machen den man machen will und auch durchzuziehen, egal was andere Leute denken oder sagen. THE UGLY ist keine durchschnittliche Black Metal Band und wir haben uns wegen unserem Image schon viel Scheiße anhören dürfen. Aber hey, vergiss’ es! Das stört uns nicht!

Wie denkt Ihr darüber, dass Black Metal teilweise für faschistische oder rassistische Ideologien instrumentalisiert wird?

Wir unterstützen NSBM auf keinen Fall! Gleichzeitig denke ich, dass Black Metal immer ein wenig elitär oder sogar faschistisch war/ist. Er ist zumindest nicht dazu gedacht, Liebe, Frieden und Verständnis auszudrücken. Das ist eine schwierige Frage, und die Antworten sind nicht nur schwarz und weiß.
Was ich jedoch sicher sagen kann ist, dass wir definitiv keine Nazis sind, aber gleichzeitig auch kein Haufen fröhlicher Hippies!

Sollten Bands überhaupt politisch sein?

Für meinen Geschmack nicht.

Nun zurück zur Musik selbst: Was ist Dein Lieblingssong auf dem Album und warum?

Für mich persönlich “Crooked Serpent Salvation“, da es ein grooviges Intro hat, dann mit den Blastbeats die Fetzen fliegen und der Song in einem melancholischen, melodischen Teil endet. Er hat das Beste aus drei Welten. Oder auch “Dressed In Death“, da dieser Song sich fast schon episch anfühlt.

Gab es viele Experimente im Studio oder wolltet Ihr ein Album für die Bühne kreieren?

Es gab nicht wirklich viel Zeit für Experimente im Studio, da der Zeitplan ziemlich straff war. Ich denke nicht, dass das dem Album geschadet hat. Es ist gut, dass es ziemlich bühnenfreundlich gehalten wurde. Wir wollten, dass es sowohl auf Platte wie auf Bühne ein großartiges Erlebnis wird, daher haben wir nur ein paar wenige Soundeffekte und so eingefügt. Zumindest bis jetzt.

Was waren Eure Haupteinflüsse für dieses Album?

Die Haupteinflüsse waren DARK FUNERAL, MARDUK und IMMORTAL. Im Grunde schwedischer und norwegischer Black Metal. Aber ich denke, dass wir auch einen sehr modernen Sound haben. Das nächste Album wird wohl ein wenig mehr Abwechslungen im Sound bieten.

Was waren die Bands, nach denen ihr NICHT klingen wolltet?

Im Grunde jede Band mit diesem Pagan/Viking/Folk-Image und Sound. Das ist wirklich nicht unser Bier.

Ich gebe dir jetzt ein paar Wörter, ganz grob mit Black Metal asoziiert und Du sagst mir, was Dir als Erstes dazu einfällt, ok?

Satan

Der Gegenspieler. Für mich ein Symbol des freien Willens und des Widerstandes gegen Religion, speziell gegen das Christentum.

VENOM

Mein älterer Bruder hat mir den Refrain von “In League With Satan“ beigebracht, als ich vier Jahre alt war. Ich habe damals nicht wirklich gewusst, was ich da gesungen habe.

Gewalt

Die wahre Natur des Menschen.

Gott

Alles, was in der Welt falsch läuft. Unterdrückung und Böses.

Bier

So schmecken die Götter.

Gibt es noch etwas, dass Ihr den Leuten da draußen sagen wollt?

Ich will den Leuten in Deutschland für die Unterstützung, die sie THE UGLY gegeben haben, danken und ich hoffe wir sehen uns bald!

27.12.2008

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