Dark Fortress
Welt In Trümmern I / 09

Bereits auf der Erstauflage des WELT IN TRÜMMERN Festivals bewiesen die Nord-TODTGELICHTER, dass sie sich mit dem „Schemen“-Album auf genau dem Sprung befinden, den FARSOT in jüngster Zeit vollzogen haben. Und auch wenn der Auftritt am zu besprechenden Abend wesentlich kantiger ausfallen sollte als bei ihrem ersten Stelldichein, stellte man wiederholt unter Beweis, welche Qualitäten man tatsächlich innehat. Geschlossener Vorhang. Atmosphärische, noch undefinierbare Klänge wummern aus dem Boxen. Schließlich lichtet sich das Hängetuch und klärt die Tonmassen auf: In Bester Sigur Rós-Manier wurde die Gitarre mit einem Geigenbogen bearbeitet. Atmosphärisch. Losgelegt wird mit „Larva“, und von der ersten Minute an überträgt sich eine ausgelassene Stimmung von der Band aufs Publikum. Spielfreudig wirkt man, im Vergleich zu FARSOT oder dem erstmaligen Auftritt der Band in Aschaffenburg vielleicht noch einen Zacken kantiger und authentischer. Sänger Mort bleibt dabei gewohnt ruhig, wie ein Fels in der Brandung. Auch das unterlassene Corpsepaint des Sängers tut daran keinen Abbruch. Präsenz hat man jedenfalls.

Das Publikum dankt es, der Sound stimmt mittlerweile auch wieder und die Band spielt sich durch ihr Set. Neben „Erinnerungen eines Wolfes“ vom Debütalbum wird zusätzlich erstmals ein komplett neuer Song vorgestellt, welcher die Band in eigentlich gewohnter Manier zeigt. Vielleicht ist das Hauptriff sogar noch eine Nummer „unschwarzmetallischer“ ausgefallen als man es von der Band kennt. Im Großen und Ganzen bleibt das Stück jedoch gewohnt gut und macht Lust auf die kommende Veröffentlichung. Mit dem verstörenden „Blutstern“ schliesst sich schließlich der Vorhang und die Band bleibt neben MORTUUS INFRADAEMONI mit dem vielleicht bisher besten Auftritt des Abends im Kopf.