
Ektomorf
Album-Release-Show von "Heretic"
Konzertbericht
EKTOMORF haben am 24. Oktober 2025 ihr neues Album „Heretic“ veröffentlicht. Zu diesem Anlass spielen sie im Rahmen der „Metal Militia“-Konzertreihe in Rotenburg (Wümme) ein exklusives Releasekonzert, um das sie eine kleine Tour gebaut haben. Anstelle der üblichen Toursupports stehen heute Abend DAY 40, LOST SANCTUARY und IRON PRIEST auf der Bühne – eine gelungene Mischung aus internationaler und lokaler Szene. Die Location, eine Turnhalle mit Bühne, ist gut gefüllt und sorgt für ein ungewöhnliches, aber stimmiges Ambiente.
DAY 40 spielen ihren ersten Deutschland-Gig
Die Thrash-Metal-Band DAY 40 stammt aus London, ihre Mitglieder sind jedoch über ganz Europa verteilt. Prominentestes Mitglied ist der 2022 dazugestoßene Nikolai Atanasov, der auch bei REZET und weiteren Bands die Saiten bedient.
Bisher hat die Band ein Album veröffentlicht: „Only The Stones Remain“ liegt bereits elf Jahre zurück. Seitdem folgten mehrere Singles und EPs – die aktuelle heißt „The Yellow Emperor“ und erschien in diesem Jahr. In rund 40 Minuten Spielzeit liefert die Truppe einen guten Querschnitt ihres Schaffens: überwiegend solider Thrash im Midtempo, ideal, um sich das erste Getränk zu holen und wohlwollend mit dem Kopf zu nicken.
LOST SANCTUARY präsentieren „Harbinger Of Chaos“
Im Frühjahr veröffentlichte die aus dem Bremer Umland stammende Band LOST SANCTUARY ihr zweites Album „Harbinger Of Chaos“. Sänger und Gitarrist Daniel Baune hat ein stimmiges Set aus dem neuen Werk und dem selbstbetitelten Debüt zusammengestellt.
Leider spielt die Stromversorgung nicht mit: Während der Single „Calloused Heart“ fällt der Strom aus. Bis der Fehler gefunden ist, vergehen gut 15 Minuten, sodass zwei Songs gestrichen werden müssen. Die Wartezeit überbrückt die Band geschickt mit kleinen Drum-Spielereien.
Die gespielten Stücke reißen das Publikum dennoch mit. Neben dem nach dem Stromausfall neu gestarteten „Calloused Heart“ überzeugen vor allem „Open Your Eyes“ vom Erstling und das bockstarke „Lamia’s Call“, das Fans von leicht progressivem Power-Thrash begeistert. Der Vierer bleibt trotz Panne professionell und gut gelaunt – ein Auftritt, dem man gerne zusieht. Als LOST SANCTUARY sich verabschieden, sind die Zugaberufe absolut berechtigt.
EKTOMORF haben „Heretic“ im Gepäck
Motiviert und mit neuem Album und Label im Rücken betreten EKTOMORF die Bühne. „Heretic“ ist erst am Vortag erschienen und die ungarische Neo-Thrash- und Groove-Metal-Band will das Werk heute ausgiebig vorstellen. Die Setlist ist zweigeteilt: Zuerst sechs Songs des neuen Albums, danach ein Block älterer Klassiker zum Nackenknacken.
Das Publikum hat sichtbar auf den Auftritt gewartet: Schon nach wenigen Minuten bilden sich Mosh- und Circle Pits, während Bandkopf Zoltán Farkas alles gibt, um die Meute anzuheizen. Dass er dabei in Songs und Ansagen gefühlt 666 Mal das Wort „fuck“ verwendet, gehört einfach zu einem EKTOMORF-Gig.
Neben All-Time-Favorites wie „I Know Them“, „I Choke“ und „Fire“ steht auch das kultige „Serial Man“ mit Grind-Charakter auf der Setlist. Vom 2023er-Album „Vivid Black“ hat es „Never Be The Same Again“ ins Programm geschafft, und das SLIPKNOT-Cover „Surfacing“ fügt sich überraschend gut in den aktuellen Sound ein. Besonders erfreulich: Der Klassiker „Fuck You All“ – natürlich mit hunderten gereckter Mittelfinger – ist zurück im Set. Den endgültigen Abriss liefern EKTOMORF mit dem obligatorischen „Outcast“ und hinterlassen eine Halle in Schutt und Asche.
IRON PRIEST – Coversongs als Rausschmeißer
IRON PRIEST stammen aus der Rotenburger Umgebung und sind damit echte Lokalmatadoren. Der Name verrät bereits, welche Bands sie covern – JUDAS PRIEST und IRON MAIDEN – doch auch RUNNING WILD, METALLICA und weitere Klassiker stehen auf dem Programm.
Für jemanden, der fast alle Originale schon live gesehen hat, bleibt der Reiz von Coverbands begrenzt. Doch IRON PRIEST liefern sauber ab, zeigen sich vielseitig und bringen viele eigene Supporter mit – neben EKTOMORF ist ihr Bandshirt heute am häufigsten zu sehen. Nach dem Headliner-Gig genießen wir das Set entspannt aus den hinteren Reihen, bevor wir zufrieden nach Hause gehen – gespannt, welche Bands die „Metal Militia“-Reihe als Nächstes präsentiert.
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Jannik Kleemann
































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