Hatesphere
Hatesphere

Pünktlich zum Anpfiff des zweiten EM-Viertelfinales durften dann unsere Danish Hopefulls von HATESPHERE auf die Bühne. Ihr neues Album „Ballet Of The Brute“ ist kürzlich erschienen, und wenn ich mir mal so die anderen Pressereaktionen darauf anschaue, scheint meine Wenigkeit fast der einzige zu sein, der ein wenig enttäuscht wurde. Live hingegen sind die fünf dänischen Energiebündel aber weiterhin eine Macht, was sie am heutigen Abend einmal mehr unter Beweis stellen sollten. Allen voran sprühte Frontmann JB, der sich seinen Spruch über das deutsche Abschneiden bei der EM ruhig hätte sparen können, vor überschüssiger Energie nur so über und fand sich fast mehr im Zuschauerraum wieder als auf der Bühne. Schon beim Opener „Release The Pain“ flog eine ordentliche Menge an Matten durch das Underground, die sich bis zum Ende des Gigs stetig erhöhen sollte. Vom neuen Werk wurden mit „Vermin“, „Only The Strongest“, What I See I Despise“ und „Deathtrip“ vier Stücke gespielt, die meine schon im Vorhinein gehegte Hoffnung bestätigten: Live knallen sie wesentlich besser als auf Konserve. Gegen ältere Massaker der Marke „Bloodsoil“, „Insanity Arise“ oder „Low Life Vendetta“ haben sie aber trotzdem das Nachsehen. Highlight und der absolute Nackenbrecher war, wie immer eigentlich, „Disbeliever“, das JB mir übrigens mit folgenden Worten und einem Augenzwinkern widmete: „This guy doesn’t like our new CD! Fuck him!“ Einen Handschlag mit der Frage „Schwul?“ habe ich immerhin abbekommen. Aber was soll’s? Live sind Hatesphere, bei denen sich die beiden neuen im Line-up, Schlagzeuger Anders Gyldenøhr und Zweitklampfer Henrik Jacobsen (Spitzname: Heinz), perfekt eingelebt haben, weiterhin absolut unschlagbar und können jeden Club für sich gewinnen. Denn wenn eine im rasend schnellen Death/Thrash angesiedelte Formation im Vorprogramm der DoomCore-Könige Crowbar Zugabe-Rufe erntet, sagt diese Tatsache genug über die Livequalitäten dieser Band aus. Killer!