Redrum Inc. - DEMOlition 2007

Review

Zur offenbar etwas ängstlichen Sorte gehören REDRUM INC., die sich seit acht Jahren durch den Underground graben, hier und da Support für die Größen ihres Genres sind und alle zwei oder drei Jahre eine selbstproduzierte EP unters Volk bringen. Von Risikobereitschaft oder überbordendem Kreativdrang zeugt das nicht, eher von nettem, fein selbstgemachtem Feierabendmetal.

Schaut man genauer hin, sind die fünf allerdings doch gar nicht sooo nett: die fünf Tracks der „DEMOlition 2007“-EP sind überraschend fett, druckvoll und professionell produziert. Allerdings brauchen das die Songs auch, denn Heavy Core (oder Groove Metal, Hardcore Metal, … ?) muss eben auch heavy klingen. REDRUM INC. versuchen sich an Groovemonster-Riffs der Marke MACHINE HEAD, PRO PAIN, DOWN oder CROWBAR, haben auch schon die Richtung, aber den 100%igen Dreh noch nicht raus. Die Gitarristen verfügen zwar hörbar über Äxte und Amps mit mächtig Druck und Sustain, wissen aber ihren Instrumenten nichts zu entlocken, das wirklich beeindruckend wäre. Auch hier macht sich die Vorsicht bemerkbar – man hat manchmal den Eindruck, die Jungs trauen sich nicht, bei einem Riff mal mehr als den Umfang von fünf Bünden zu nutzen.

Gehen die Riffs in ihrer gut abgewogenen Mischung aus Brachialität und Melodie aber noch in Ordnung, machen vieles die schrägen Soli (beispielsweise zu Beginn von „Worlds Collapse“) zunichte. Ein weiterer Kritikpunkt, der sich leider auf eine viel zu große Zahl an ähnlichen Bands übertragen lässt, ist die Charakterlosigkeit des Gesangs: Aggression, Wut, Verzweiflung, überhaupt jede Art von Emotion muss man woanders suchen.

So gerät „DEMOlition 2007“ leider zu einer Veröffentlichung, die mit angezogener Handbremse durch die Anlage gurkt – gut hörbar, wirklich nicht schlecht, mit professionellen Ansätzen, aber auch alles andere als zwingend. Ich fürchte, ohne den Mut, mal mit einem Album um die Ecke zu schieben, das wirklich ambitioniert ist, werden REDRUM INC. noch lange eine regional gefeierte Größe sein, für die sich kein Label und nur eine überschaubare Fanschar interessiert. Die Konkurrenz ist gerade im stilübergreifenden Extremmetal derzeit einfach zu groß. Aber das muss ja nichts heißen – also, Jungs, haut bei den anstehenden Aufnahmen richtig auf die Kacke!

04.12.2007

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