Malevolent Creation
The Domination Tour

Trotz der kleinen Suchaktion erreichen wir gerade so den Beginn des Gigs von INACTIVE MESSIAH, die kurzerhand von den griechischen Brüdern und Headlinern auf diese Tour als Opener mitgenommen wurden und natürlich mächtig mit der frühen Startzeit und nicht allzu vielen Zuschauern zu kämpfen hatten, aber auch mit ihrem Sound auch eher weniger mobilisieren können. Dark Metal, der den in der Überzahl anwesenden Death-Metallern wohl etwas viel gotische Stimmung enthielt. Trotzdem schlägt sich der Newcomer tapfer und wirkt sympathisch und erstaunlich sicher auf der Bühne, was die Truppe wohl von der vergangenen Tour mit God Dethroned und Vader mitgenommen hat.

Dass Norwegen auch auf anderen Gebieten als nur finsterem Black Metal musikalisch mitmischt, will der nächste Newcomer namens HARM beweisen, der sich dem eher traditionellen Thrash verschrieben hat, was heißt: geradeaus auf die Glocke ist oberstes Gebot. Da das Quartett um ihren eindrucksvoll großgewachsenen Fronthünen, Bassist und Sänger Steffan Schulze auch optisch mit langen Mähnen ordentlich was hermachte, ließen sich einige Banger in der nur etwas mehr gefüllten Halle zu gelegentlichen Zuckungen hinreißen, von euphorischen Reaktionen konnte aber auch hier noch keine Rede sein. An solch eingängigen, packenden Tracks wie der inoffiziellen Bandhymne „Harm Unleashed“ kann es jedenfalls nicht gelegen haben, eher schon an dem allgemein in dieser Halle scheinbar nicht sehr ausgewogenen Sound.

Genau das verhinderte auch einen Sieg auf ganzer Linie für die kanadischen NEURAXIS, die mit ihrem unbarmherzigen, technisch komplexen Death Grind gespannt erwartet wurden. Ihr brandneuer Sänger verfügt nicht nur über eine mächtig-brutale Stimme, sondern schüchtert neben den heftigen Songs alleine schon durch seine muskelbepackte Statur ein.
Fans von Necrophagist, Dillinger Escape Plan bis Dying Fetus dürften diesen platt walzenden Express durchaus genossen haben, einfach zu verdauen ist ihr Sound auf Dauer allerdings nicht für alle Anwesenden.

Abwechslung gab’s dafür mit dem beinahe Heimspiel der aus der Region Worms stammenden MYSTIC CIRCLE, die ja schon seit ewigen Zeiten die Szene beackern, mit einst selbstbezeichnetem Dark Satanic Metal, der sich anno 2007 als angenehm rauer Black Death mit ballernden Thrash-Einflüssen darstellt. Souverän die Bühnenpräsenz von Sänger und Bassist Beelzebub und Songwriting-Meister Ezpharess an der Gitarre, ballern uns “God is dead-Satan arise”, „Satanic Rituals“ oder das feine „Awaken By Blood“ die Ohren frei und offerieren dennoch genug Melodie. Mystic Circle können live durchaus unterhalten, selbst wenn über Adelsheim immer noch etwas Schlaftrunkenheit gelegen haben muss.

Richtig was los ist vor der Bühne nämlich erst bei den altgediegenen Ami-Deathern INCANTATION, die mit ihrem traditionellen Brutalo-Sound, der durch die vielen doomigen Parts auffällt, viele Anhänger zu haben scheinen, wohl auch deshalb, weil ihr kleiner, bärtiger Gitarrist John McEntee technisch überragend und mit sehr vernichtend growlender Stimme nicht nur die Musiker-Kollegen im Publikum in seinen Bann zum Bangen animieren konnte. Einziges Manko des Auftritts war der immer noch keinen Deut verbesserte PA-Sound in der Halle. Trotz dass Incantation nur ein Trio darstellen, und eigentlich gut aufeinander eingespielt wirkten, konnte man das Sound-Gewitter aufgrund der Undifferenziertheit der Gitarren kaum ertragen. Schade eigentlich.