Rezet
Hanse-Thrash

REZET gelten als Pioniere der New Wave of Thrash Metal und sind seit 20 Jahren aktiv. 2024 veröffentlichten sie mit „Rezet“ ihr aktuelles Album, das sie seither ausgiebig betouren. An einem lauen Freitagabend macht die Tour Halt im Bremer Traditionsclub Meisenfrei. Verstärkung holen sich die Schleswiger von CORPORAL SHRED aus Essen und den Lokalmatadoren CLEAR SKY NAILSTORM.

CLEAR SKY NAILSTORM eröffnen den Abend

Im Januar veröffentlichten die Bremer CLEAR SKY NAILSTORM ihr aktuelles Album „Problem Solved“, das den Großteil der Setlist stellt. Die Gruppe ist in ihrer Heimat bekannt und hat einige Fans mitgebracht, die leicht an passenden Shirts zu erkennen sind.

Schnell hat die Band das leider noch spärlich anwesende Publikum auf ihrer Seite. Bereits beim kultigen „Bremer Stadtmusikanten“-Intro recken sich die ersten Fäuste in die Luft. Das Meisenfrei hat heute Absperrungen vor der Bühne spendiert bekommen – ideal zum Abstützen und Headbangen. Die alten wie neuen Songs von CLEAR SKY NAILSTORM eignen sich bestens dafür und nach 45 Minuten ist das Publikum warmgethrasht.

CORPORAL SHRED haben tüchtig „Thrashtosterone“

Nach einer langen Umbau- und Soundcheckpause betreten CORPORAL SHRED die Bühne. Die Essener sind die einzigen Nicht-Norddeutschen des Abends und präsentieren ihr neues Album „Thrashtosterone“, das sie in grüner Vinyl und auf CD am Merchstand anbieten. Die Songs dieser Platte sowie des Debüts „Dressed in Blood“ sind eingängig und kurzweilig. Die Band hat sichtlich Spaß an ihrer Performance – und wir hören gerne zu. Leider verpassen wir es, eine CD mitzunehmen. Doch gerade „Thrashtosterone“ sollten Fans von Bands wie TASKFORCE TOXICATOR nicht verpassen.

Einziger Wermutstropfen: Das Konzert begann erst um 20 Uhr und es ist schon während des Gigs von CORPORAL SHRED spürbar spät. Gegen Ende ihres Auftritts lichtet sich der Saal etwas, obwohl der Headliner noch folgt. Wir greifen zu einem weiteren koffeinhaltigen Kaltgetränk und harren der Dinge, die noch kommen.

REZET zocken viel und reden wenig

Als REZET um 22:45 die Bühne betreten, sind einige Raucher und Biertrinker von draußen zurückgekehrt. So spielt die Band vor einer zufriedenstellenden Menge. Die Setlist enthält viele Songs des aktuellen Albums, aber auch ältere Stücke sind vertreten.

REZET verzichten weitgehend auf Ansagen und spielen meist drei bis vier Songs am Stück, bevor Frontmann Ricky Wagner ein paar knappe Worte ans Publikum richtet. Das stört nicht – im Gegenteil: In den gut 70 Minuten Spielzeit kommen wir voll auf unsere Kosten. Die Spielfreude der Band ist auch ohne viel Gerede spürbar.

In der ersten Reihe finden sich einige stabile Headbanger, die ihre Matte – oder das, was davon übrig ist – kreisen lassen. REZET geben Vollgas und gönnen kaum Verschnaufpausen. Als das Konzert gegen Mitternacht endet, sind wir restlos erledigt. Koffein und Zucker reichen nicht mehr aus, um uns auf den Beinen zu halten. Trotzdem greifen wir noch schnell zu ein paar CDs, die die Band günstig anbietet. REZET und ihre Genrekollegen haben allen Thrash-Fans ein echtes Festmahl serviert.