Blood Tsunami - Grave Condition

Review

Nach einigen Jahren als Frontmann einer Punkrock-Band beschließt Pete Evil noch einmal neu durchzustarten. Schließlich verehrt er SLAYER und hat deswegen eigentlich mehr Bock auf knallharten Thrash Metal. Im Jahr 2004 setzt er seinen Plan schließlich in die Tat um und sammelt ein paar willige Musiker um sich. BLOOD TSUNAMI sind geboren!

Wie beinahe jede Metal-Band haben auch die Norweger einige Startschwierigkeiten. Zwar ist ihr erster Gig direkt ein prestigeträchtiger Spot im Vorprogramm von ENTOMBED, aber der Bassist kann sich dann doch nicht so richtig mit der Musik anfreunden und der Schlagzeuger ist schlicht nicht schnell genug. Ihn ersetzt Bård „Faust“ Eithun, der Anfang der 90er bei EMPEROR die Kessel rührte. Seine mehrjährige Haftstrafe wegen Mordes hat er inzwischen abgesessen und stößt im Jahr 2005 zu BLOOD TSUNAMI. Der erfahrene Schlagzeuger bringt die Band nicht nur musikalisch einen großen Schritt nach vorne, sondern sorgt wegen seiner Vergangenheit unfreiwillig für ein gesteigertes Medieninteresse.

BLOOD TSUNAMI – Das erste Lebenszeichen nach fünf Jahren

Seitdem sind über zehn Jahre vergangen, BLOOD TSUNAMI haben aber erst drei Alben herausgebracht. Dieser Tage erscheint nach fünf Jahren der vierte Langspieler namens „Grave Condition“. Warum das so lange gedauert hat? „Pete hat seine alte Band HELLRIDE neu gestartet, Faust war durch die EMPEROR-Reunion eingespannt und beide zusammen waren mit ihren anderen Bands DJEVEL und STUDFAUST beschäftigt„, begründet die Band die lange Pause.

Blood Tsunami 2018

BLOOD TSUNAMI haben sich für „Grave Condition“ Zeit gelassen.

Hat es sich denn wenigstens gelohnt zu warten? Für Fans der Band ganz sicher, denn bei BLOOD TSUNAMI hat sich nichts geändert. Die Jungs um Pete Evil spielen immer noch schnörkellosen Thrash Metal zum schnellen Mitnicken. Der Einfluss von SLAYER blitzt an allen Ecken und Enden auf, doch die Norweger packen in manchen Songs, zum Beispiel in „Gargoyle“, noch eine ordentliche Dosis rotzigen Rocks dazu. Tanzbarer werden sie dadurch zwar nicht, aber durch die Abwechslung gleich deutlich unterhaltsamer.

Ansonsten rauschen die neun Songs wie ein Güterzug vorbei. BLOOD TSUNAMI setzen auf schnelle Nummern in denen Lead-Gitarrist Dor knackige Soli aus der Hüfte schießt und Faust die Band unnachgiebig nach vorne peitscht. Dazu passt die druckvolle und klare Produktion, die jeden Schlag aufs Fell spürbar werden lässt, aber auch der Gitarre Raum lässt.

Ein bisschen Killer, ein bisschen Filler

Leider findet sich aber nicht nur Gold auf dem Album, sondern auch so mancher Filler wie „In the Dungeon of the Rats“. Den Grund dafür liefert die Band selber: „Eigentlich wollten wir nur eine EP mit vier neuen Songs machen. Das wäre schon cool gewesen, aber dann fingen wir an, uns durch ein paar alte Aufnahmen zu hören. Da waren ein paar richtig raue und rohe Nummern dabei und plötzlich hatten wir ein Album! Bam!“ Ein bisschen mehr Feintuning hätte „Grave Condition“ aber sicher nicht schaden können. So bleibt es letztlich bei einem soliden Album, das Fans der Band zwar vollauf zufrieden stellen sollte, aber leider ein bisschen hinter seinen Möglichkeiten bleibt.

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21.04.2018

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