Crematory - Infinity

Review

CREMATORYs Stärke, wie CREMATORY zu klingen, kommt auch dem mittlerweile elften Studioalbum zugute und erhebt damit völlig zu Recht den Anspruch Deutschlands führende Gothic-Metal-Band zu sein: „Infinity“ enthält zehn eingängige Songs mit Hitcharakter der richtigen Dosis Bombast und Pathos, wobei der Wechselgesang von Sänger Felix Stass und Matthias Hechler abermals für wohlige Schauer und Mitgröhl-Hymnen sorgt.

Nach dem deutlich schwächeren „Pray“ finden CREMATORY mit dem neuen Longplayer offensichtlich zu alter Stärke zurück. Den harten Einstieg macht der Titeltrack, der die altbewährte Marschrichtung vorgibt, nämlich nur nach vorn. Hervorragend auch das tanzbare, an „Fly“ erinnernde „Out Of Mind“, das teilweise in Englisch und Deutsch vorgetragene „Never Look Back“ und die wunderschöne, emotional intonierte Ballade „Broken Halo“, sowie ein extrem brutaler Nackenbrecher („Where Are You Now“), der sogar Erinnerungen an ganz alte CREMATORY wachrüttelt. Für Abwechslung ist also gesorgt, so dass „Infinity“ auch noch nach vielen Durchläufen spannend und knackig klingt. Das Highlight des Albums ist jedoch nicht die starke DEPECHE MODE-Covernummer von „Black Celebration“, die endlich auch das „Temple Of Love“-Debakel vergessen lässt, sondern der deutsche Titel („Auf Der Flucht“) mit umwelt- und sozialkritischer Thematik zum Abschluss des Albums. Toll!

Fans werden mit dieser Scheibe wieder einmal genauso hingebungsvoll bedient, wie die Spötter des Quintetts. Wobei Letztere aber nicht umhin kommen werden, den ständig anhaltenden Erfolg der Combo zumindest zu würdigen. CREMATORY sind definitiv immer noch eine Macht, und das wird auf „Infinity“ durch eine adäquate, kraftvolle Produktion untermauert.

17.01.2010
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