Crematory - Greed

Review

Galerie mit 14 Bildern: Crematory - Metal Hammer Paradise 2022

Hilfe, ich bin verwirrt! Holt mich hier raus! Meine Welt steht Kopf. Ich irre Hilfe und einen Ausweg suchend umher und weiß, nachdem ich ihn gefunden habe, trotzdem nicht, ob ich mich freuen oder schämen soll. Ok, ich übertreibe, aber meine momentane Stimmung wird wirklich von einer gehörigen Portion Verwunderung, gepaart mit Ungläubigkeit, unterlaufen. Grund ist die Single „Greed“, die erste Auskopplung aus CREMATORYs Comebackalbum „Revolution“. Entweder man liebte diese Band bis zu ihrer Auflösung oder man konnte mit Deutschlands Gothic-Metallern Nr.1 rein gar nichts anfangen. Bisher zählte ich mich voll und ganz zu letzterem Lager. Doch kaum macht die Truppe um Sangesschwergewicht Felix ihren 2001 erfolgten Split rückgängig und gibt wieder (eigentlich nie mehr gewollte) Lebenszeichen von sich, stoßen selbige nicht wie erwartet sauer auf, sondern schmeicheln den im Gehörgang liegenden Geschmacksnerven aufs Heftigste. Dabei haben CREMATORY gar nicht viel an ihrem Rezept geändert. Das Grundgerüst von „Greed“ (übrigens als sich kaum von einander unterscheidende „Single Version“ und „Album Version“ enthalten) besteht aus solidem, aber unspektakulärem Riffing, den bekannten Growls von Felix und CREMATORY-typischem Keyboardspiel. Was das Stück jedoch zum unausweichlichen und keinesfalls nervig-penetranten Ohrwurm macht, ist der herausragende Refrain, clean gesungen von Gitarrist Matthias. Dessen packende Melodie läuft sofort unaufhörlich auf Rotationsschleife im Gehirn. Aus diesem Grunde hat „Greed“ großes Potential, „Tears Of Time“ und „Fly“ als Bandhits abzulösen. Des Weiteren bekommt der Käufer für sein Geld noch die ruhige, von Klavier dominierte, aber überraschend kitschfreie Ballade „Farewell Letter“, das METALLICA-Cover „One“ in gekürzter Form (geht in Ordnung und ist allemal besser als die unsägliche KORN-Variante, erreicht aber zu keinem Zeitpunkt die unnachahmliche Atmosphäre des Originals) sowie den Videoclip samt leckerer Schauspielerin zum Titeltrack. Ganz traue ich der 2004-Ausgabe von CREMATORY noch nicht über den Weg, weil ich noch nicht beurteilen kann, ob das hohe Niveau von „Greed“ repräsentativ für das gesamte kommende Album gesehen werden kann. Aber wenn ja, dann steht uns eine riesengroße und unerwartete Überraschung ins Haus. Leute, die dem Gothic-Metal-Flaggschiff aus unseren Landen schon von Geburt an etwas abgewinnen konnten, dürfen hingegen blind zugreifen. Und ich weiß immer noch nicht, ob ich mich freuen oder schämen soll!

24.03.2004

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1 Kommentar zu Crematory - Greed

  1. Anonymous sagt:

    "… und stell dir vor, Gunther …", sprach die Erscheinung, als sie auf die hässliche, laienhaft präparierte und stark nach Verwesung stinkende Leiche deutete, "… sie macht noch Musik." Als Gunther von Hagens daraufhin schweißgebadet in seinem Bette hochfuhr, wusste er: dies war kein Albtraum, nein, dies war ein Zeichen!

    1/10