Darkthrone - Old Star

Review

DARKTHRONE zählen, neben MAYHEM, BURZUM und EMPEROR, zu den wichtigsten und einflussreichsten Bands des skandinavischen Black Metals. Dass die beiden Herren viele Gesichter haben, ist dennoch in diesem Zusammenhang keine neue Erkenntnis.

You call your metal black?

Und ist das nun eigentlich noch true? Fenriz hatte vor zwei Jahren in unserem Interview eine klare Meinung:

„True bedeutet für mich jedenfalls, dass du den Sound nicht verfälschst oder später daran herummurkst. Spiele es laut und klar ein, und das meiste der Arbeit ist getan. Und das Schlagzeug sollte wie ein Schlagzeug klingen. Das ist also unsere Trueness heutzutage.“

„Old Star“ ein weiteres Album dieser zwei Musiknerds, die ihren großen Leidenschaften Tribut zollen. Dabei beweisen Fenriz und  Nocturno Culto stets Geschmack und unverkäufliche Liebe zum Metal. Diese Aufrichtigkeit, sei es zu Zeiten von „Soulside Journey“ (1991) oder tiefster skandinavischer Schwärze, ist seit jeher Grundvoraussetzung für das Schaffen von DARKTHRONE.

DARKTHRONE jagen das Riffmonster

Wichtig zu wissen ist daher zunächst, dass DARKTHRONE auf „Old Star“ in der gleichen Schiene bleiben, die das Duo vor über zehn Jahren mit dem tatsächlich großartigen Album „The Cult Is Alive“ (2006) eingeschlagen hat.

Insbesondere die doomigen Elemente bringen Freude und amtliche Düsternis. „Alp Man“ ist nur im ersten Moment zu unterschätzen und das keltisch-frostige „The Hardship Of The Scots“ bringt richtig Stimmung auf den Plattenteller. Die black’n’rolligen und damit flotteren Stücke, das saustarke Riffmonster „Duke Of Gloat“ („Hail the satan, Sinister duke of gloat“) ausgenommen, zählen zu den schwächeren Momenten von „Old Star“.

Der Opener „I Muffle Your Inner Choir“ beginnt schon recht fad, sodass das Album nur schleppend (ungleich doomig) aus den Startlöchern kommt. Zu diesen weniger rühmlichen Momenten des Albums zählt leider auch der dröge Titeltrack zur Mitte des Albums. Der Leser kann es sich nun beinahe schon denken. Auf „Old Star“ finden sich bedauerlicherweise nicht nur Killer, sondern mindestens zwei Filler. Bei der überschaubaren Spielzeit von unter 40 Minuten und nur sechs Stücken fällt dies spürbar ins Gewicht.

Dennoch kann man „Old Star“ mit dem schließenden Gitarrensolo nicht so recht böse sein. Dafür sind DARKTHRONE auf dieser Platte einfach wieder einmal zu gut. Wer jetzt noch unschlüssig ist; zu den Höhepunkten zählt weiterhin, wer hätte das bei DARKTHRONE je vermutet, der trockene Sound mit sehr präsenten Drums.

Ist „Old Star“ eine Enttäuschung?

Zuallererst ist „Old Star“ keine schlechte Platte geworden. Allerdings auch kein Überalbum. Vielmehr fühlt sich „Old Star“ ein wenig wie ein Übergangsalbum an. Übergang wohin? Eines steht fest: Langweilig wird es mit DARKTHRONE nie.

10.06.2019

Stellv. Chefredakteur

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