Destruction - Thrash Anthems II

Review

2007 machten sich DESTRUCTION auf, um ihre größten Hits einer neuen Generation von Thrashern näher zu bringen. „Thrash Anthems“ enthielt Klassiker wie „Bestial Invasion“, „Mad Butcher“ oder „Curse The Gods“ sowie zwei brandneue Songs. Alles mit einer zeitgemäßen Produktion von Jacob Hansen gesegnet. Doch natürlich blieben bei einer Band, die schon mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel hat, einige Songs auf der Strecke. Deshalb folgt jetzt, zehn Jahre später, „Thrash Anthems II“.

Die Songauswahl kann sich auch diesmal sehen lassen. „Black Mass“, „United By Hatred“, „The Ritual“, „Black Death“ – der Hitfaktor auf „Thrash Anthems II“ ist immens hoch. Aber das alle wirklich essentiellen Klassiker bereits auf dem ersten Teil verbraten wurden, trübt den Spaß leider doch ein wenig. Zumal es diesmal auch keine neuen Songs aus der DESTRUCTION-Schmiede zu hören gibt. Für die Limited Edition hat die Band zumindest noch das DEAD-KENNEDYS-Cover „Holiday In Cambodia“ eingespielt. Außerdem gibt es mit „Ripping You Off Blind“ einen Song vom „Cracked Brain“-Album erstmalig mit Schmier als Sänger zu hören.

Destruction zwischen Kult und Moderne

Der Mehrwert der Platte liegt aber, wie schon beim ersten Teil, vorrangig im neuen Sound. Die frühen Veröffentlichungen von DESTRUCTION – Kult hin oder her – sind nun einmal äußerst dünn produziert. Da wirkt so eine Frischzellenkultur wahre Wunder. Natürlich versprühen die neuen Versionen nicht mehr das jugendliche Feuer der Originale. Dafür lassen sich jetzt aber selbst feinste Details innerhalb der Songs problemlos erkennen. Old-School-Fans der Band sollten sich von der Modernisierung auch nicht abschrecken lassen. „Thrash Anthems II“ ist zwar zeitgemäß produziert, aber längst nicht zu Tode komprimiert. Der raue DESTRUCTION-Charme ist immer noch erhalten.

Natürlich kann über Sinn und Unsinn solcher Neuaufnahmen immer reichlich diskutiert werden. Für sich gesehen ist „Thrash Anthems II“ aber eine absolut runde Sache. Das Songmaterial überzeugt durchweg und die Produktion ist zeitgemäß, ohne dabei den Stücken ihre ursprüngliche Identität zu rauben.

03.11.2017

"Irgendeiner wartet immer."

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