Downswing - And Everything Was Dark
Jeanette Grönecke
Soundcheck Oktober 2025# 20
Mit „And Everything Was Dark“ legen DOWNSWING am 24. Oktober 2025 ihr neues Album vor und präsentieren eine Band, die ihre Wut, Enttäuschung und Verletzlichkeit kompromisslos in Musik übersetzt. Der Sound kommt druckvoll, roh und direkt, die Gitarren arbeiten sich durch schwere Riffs, die Drums treiben ohne Atempause nach vorne. Diese Energie baut eine düstere Grundstimmung auf, die dem Titel der Platte gerecht wird.
Massive Intensität und nahbare Authentizität
DOWNSWING packen keine leichten Themen an: Verlust, persönliche Abgründe, aber auch der Wunsch nach Selbstbehauptung ziehen sich wie ein roter Faden durch die Texte. Das wirkt authentisch und nahbar.
Besonders stark wirken die Songs mit Features. „For What It’s Worth“ (feat. Travis Moseley) entlädt sich in massiver Intensität und wirkt wie eine Explosion. „Letting Go“ (feat. Elijah Witt von CANE HILL) verstärkt die innere Zerrissenheit des Albums mit aggressiver Direktheit, während „Too Little Too Late“ (feat. Chris Roetter, ex-LIKE MOTHS TO FLAMES) die Mischung aus Härte und Melodie auf den Punkt bringt. In diesen Momenten zeigt sich DOWNSWING am klarsten und am kraftvollsten, weil die Gäste neue Facetten einbringen, ohne den Kern der Band zu verwässern.
Downswing gehen auf Nummer sicher
Trotz dieser Stärken fällt auf, dass nicht alle Songs dieselbe Wucht entfalten. Immer wieder schleicht sich das Gefühl ein, Bekanntes zu hören: Strukturen, die man aus dem Genre längst kennt, und Passagen, die zu glatt klingen. Gerade im Mittelteil verliert das Album dadurch etwas an Spannung, als würde die Band auf Nummer sicher gehen. Diese Tendenz nimmt den Songs ein Stück ihrer Kante und verhindert, dass die Band das volle Potenzial ihrer Intensität ausschöpfen.
„And Everything Was Dark“ – berechenbare Energien
Am Ende bleibt „And Everything Was Dark“ ein starkes, solides Album, das DOWNSWING als gereifte Formation zeigt. Die Mischung aus emotionaler Offenheit, druckvoller Produktion und roher Energie überzeugt in vielen Momenten, wirkt aber stellenweise zu berechenbar. Für Fans des modernen Metalcore liefert die Platte genug Wucht und Emotion, um zu packen – auch wenn der ganz große Überraschungseffekt ausbleibt.
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