Nebelkrähe
"Erschwerend kommt hinzu, dass ich mit "der Black-Metal-Szene" heute so meine Probleme habe - sei es die lächerliche "Trueness" einiger Bands, vor allem aber die viel zu hohe Toleranz vieler Veranstalter gegenüber rechtem Gedankengut."
Interview
Nach 18 Jahren haben sich die experimentierfreudigen Black Metaller von NEBELKRÄHE, zumindest für Außenstehende, unerwartet dazu entschlossen, die Band aufzulösen oder besser gesagt, auf Eis zu legen. Immerhin haben die Münchner kürzlich ihr Debütalbum „Entfremdet“ noch einmal neu eingespielt. Wie es zu diesem Schritt gekommen ist, wollten wir von Bandgründer Morg wissen.
Hey, ich hoffe, ihr seid gut ins neue Jahr gerutscht?
Zumindest ich für meinen Teil kann mich nicht beschweren, danke der Nachfrage!
Apropos „neues Jahr“. Das hält ja eine – zumindest für mich – überraschende Wende in der Geschichte von NEBELKRÄHE bereit. Ihr habt euch getrennt. Was ist passiert?
Von außen betrachtet kam unsere Entscheidung, NEBELKRÄHE nach 18 Jahren zur Ruhe zu legen, sicher überraschend – es war allerdings kein spontaner Entschluss, sondern eine, über sehr lange Zeit gereifte Entscheidung. Man könnte sagen: Das Haus hat über die Jahre viele kleine Risse bekommen – und ehe es irgendwann mit gewaltigem Krach zusammenbricht, haben wir uns lieber entschieden, kein weiteres Stockwerk mehr draufzusetzen. Zum einen haben sich für uns trotz intensiver Bemühungen unsererseits quasi keine Auftrittsmöglichkeiten ergeben – sieht man von einer Handvoll selbst organisierter Shows ab, was aber auch enorm zeitaufwendig ist. Dafür mag es viele gute Gründe geben – der Konzertmarkt ist übersättigt, der Underground tot, oder vielleicht ist unsere Musik auch einfach zu speziell. Erschwerend kommt hinzu, dass ich mit „der Black-Metal-Szene“ heute so meine Probleme habe – sei es die lächerliche „Trueness“ einiger Bands, vor allem aber die viel zu hohe Toleranz vieler Veranstalter gegenüber rechtem Gedankengut. Wenn man nun aber Auftrittsorte oder -möglichkeiten auch noch dahingehend aussiebt, bleibt quasi kein Kontext mehr, in dem ich mich mit NEBELKRÄHE auf eine Bühne stellen kann.
Hinzu kam, ganz profan, das leidige Problem mit der Zeit: Einige von uns haben sehr zeitintensive Jobs, sodass es immer schwerer wurde, regelmäßig oder gar vollzählig zu proben. Ohne Shows kann ich mir den Aufwand, Proben in fünf übervolle Terminkalender zu puzzlen, wie auch das Geld für einen Proberaum sparen. Aber ohne Proberaum gibt es für mich auch keine Band – ich sehe NEBELKRÄHE derzeit nicht als reines Studioprojekt. Zumal, und auch das hatte seinen Anteil, sich das Re-Make unseres Debüts angefühlt hat, als würde sich ein Kreis schließen: Nach drei sehr unterschiedlichen Alben sind wir für diesen vierten Release nochmal zu unseren Wurzeln zurückgekehrt, mit dem Know-How von heute, und haben vollendet, was wir damals – sehr unbedarft und amateurhaft, aber von der Idee her sehr stark – begonnen haben.
In der Summe hat mir am Ende einfach die Kraft, aber auch die Vision für NEBELKRÄHE gefehlt. Ich will nicht ausschließen, dass ich irgendwann nochmal Musik veröffentlichen werde, und wenn es sich richtig anfühlt, kann auch sein, dass dies unter dem Namen NEBELKRÄHE passieren wird. Das halte ich mir aber eigentlich nur offen, weil ich es immer lächerlich finde, wenn Musiker ein Comeback strikt ausschließen und dann doch irgendwann weitermachen. Ich wüsste auch nicht, warum ich uns diese Tür ohne Not versperren sollte. Aber ich würde nichts darauf setzen, dass es dazu kommen wird – für mich fühlt sich dank „Entfremdet (2024)“ die Diskografie von NEBELKRÄHE „komplett“ an.
Du sprichst es gerade an: Vor kurzem habt ihr noch euer Debüt „Entfremdet“ wiederveröffentlicht und dafür viele positive Resonanzen erhalten. Auch mit „Ephemer“, dem letzten Album, seid ihr durchweg gut in der Presse und bei den Fans weggekommen …
Wenn ich hier kurz einhaken darf: Das ist alles richtig, allerdings muss man auch sehen, wie viel – oder eher wenig – das heutzutage bewirkt. Wenn man nicht das Glück hat, von einem algorithmisch befeuerten Hype mitgerissen zu werden, ist die Aufmerksamkeit, die positive Kritiken einbringen, von äußerst kurzer Dauer. Du bist vielleicht mal ein, zwei Wochen um den Release herum auf verschiedenen Portalen präsent, dann verschwindest du wieder in der Versenkung und die nächste Sau wird durchs Dorf getrieben … oder eher die nächsten hundert Schweine. Auch das meine ich, wenn ich sage, der Underground ist tot: Es gibt mittlerweile einfach ein derartiges Überangebot an Bands – und eben auch hochwertiger Bands, versteh mich nicht falsch – dass sich das Interesse der Leute, oder allein schon ihre Aufmerksamkeit, immer weiter aufteilt. Dabei ist es natürlich erfreulich, dass so viele Bands so viel Musik produzieren. Aber am Ende graben sich alle gegenseitig das Wasser ab. Da kann man ja ganz offen drüber reden: Selbst der kaum zu unterbietende Takt von zwei Alben im Abstand von einem Jahr, die dankenswerterweise auch noch in allen relevanten Medien sehr positiv Erwähnung gefunden und begleitend von uns auf Social Media mit massivem Zeitaufwand gepusht wurden, hat in unserem Fall nur für 1.500 monatliche Hörer bei Spotify und ein paar Dutzend verkaufte Tonträger gesorgt – und, wie gesagt, keine einzige Showanfrage. Aber der „Hype“, wenn man das so nennen will, ist damit auch wieder durch, die Hörerzahlen werden sinken, und wenn man nicht in einem Jahr das nächste, dann notgedrungen halbgare Release nachschiebt, fängt man danach wieder bei Null an – weil in der Zwischenzeit tausende andere Bands durch die gleiche Mühle gerauscht sind. Am Ende bleibt übrig, wer Glück hat, oder dieses System mit regelmäßigem Output befeuert – seien das nun Releases oder Konzerte. Ersteres will ich nicht, zweiteres kann ich nicht.
Warum kam es überhaupt zum Re-Release von „Entfremdet“ als „Entfremdet (2024)“?
In allererster Linie war das ein Herzenswunsch von mir: Ich halte auch all die Jahre später noch große Stücke auf dieses Album, war aber mit der damaligen Umsetzung nie zufrieden. Als wir mit „ephemer“ den Labeldeal mit Crawling Chaos in Aussicht hatten, habe ich diesen zweiten Release darum mit zum Vertragsbestandteil gemacht – denn ein neues Label zu finden, das bereit ist, ein Re-Make-Album zu veröffentlichen, ist komplett illusorisch. Dass es „Entfremdet (2024)“ überhaupt gibt, ist also zu 100 % dem Umstand zu verdanken, dass sich Holger von Crawling Chaos darauf eingelassen hat. Der strategische Gedanke dahinter war aber natürlich auch, für ein potenziell gesteigertes Interesse nach dem „Ephemer“-Release gewappnet zu sein und die neu hinzugewonnenen Hörerinnen und Hörer nicht wieder viele Jahre bis zu einem neuen Album warten zu lassen – es war also schon auch ein Experiment, ob wir der ganzen Sache etwas mehr Dynamik verleihen können, wenn wir nur zügig nachlegen. Das hat, wie bereits dargelegt, leider nicht geklappt. Umso mehr freue ich mich aber ganz persönlich, dass wir die Chance bekommen haben, dieses Album nochmal so herauszubringen, wie es eigentlich „gemeint“ war, und unsere Diskografie damit stimmig abzurunden. Jetzt klingen alle drei Alben so, wie sie klingen sollten.
Dabei handelt es sich nicht um Re-Master, oder?
Nein, „Entfremdet (2024)“ ist ein komplettes Re-Make. Das Album ist nicht nur von grund auf neu aufgenommen, sondern auch kompositorisch verfeinert. Wir haben das Schlagzeug und die Bassspuren grundlegend überarbeitet, einige Übergänge oder Wiederholungszahlen angepasst, sämtliche Gitarren gedoppelt – statt insgesamt zwei Gitarrenspuren sind es jetzt also durchweg vier, oft aber auch noch mehr – und last but not least den Gesang mit vielen Details in Arrangement und Umsetzung auf ein neues Level gehoben. Mit anderen Worten: Bis auf die Songstrukturen und die Kompositionen für die Gitarren ist wirklich kein Stein auf dem anderen geblieben.
Mal angenommen, du könntest die Zeit um 15 Jahre zurückdrehen … was hättest du mit NEBELKRÄHE anders gemacht?
15 ist sehr weit … 2010 schwammen wir ja noch auf der Euphorie des Debüt-Releases in Richtung „Lebensweisen„. Das Album würde ich aus heutiger Sicht zwar als etwas „überambitioniert“ beschreiben, aber wenn man sich nicht auf dem zweiten Album ausprobiert und auslebt, wann dann? Insofern hat das damals schon alles gut gepasst. Mit „Lebensweisen“ hatten wir dann in mehrfacher Hinsicht Pech, wir mussten die Produktion nochmal neu machen, ein größeres Label war zunächst interessiert, aber daraus wurde nichts. Am Ende sind wir bei einem klassischen “Pay-To-Release-Label” gestrandet … und dann zogen eben zehn lange Jahre ins Land, ehe „Ephemer“ endlich fertiggestellt war. Diese lange „Pause“ zwischen Album zwei und drei hat uns viel gekostet, einerseits Kraft, andererseits natürlich Standing in der Szene. Insofern, um deine Frage zu beantworten: Könnte ich die Zeit zehn Jahre zurückdrehen, würde ich einige – auch personelle – Entscheidungen anders treffen. Aber am Ende sind solche Gedankenspiele müßig … wer weiß, was dann wieder schiefgegangen wäre. Unseren 2019 eingestiegenen Gitarristen Miserere hätten wir 2015 sicher nicht gefunden … und dessen Anteil an „Ephemer“ kann ich nicht genug würdigen. Am Ende kommt alles, wie es kommt … mit allen Tiefschlägen, aber eben auch positiven Verkettungen.
Auf welche Errungenschaft der Band bist du als Gründungsmitglied besonders stolz?
Ich finde, wir haben für NEBELKRÄHE über die Jahre ein in sich stimmiges und sehr individuelles Gesamtkonzept entwickelt, und zwar – und ich glaube, explizit darauf bin ich am ehesten „stolz“ – abseits jedweder Genre-Konventionen. Wir haben Walzer und Funk in unseren Black Metal einfließen lassen, Schifferklavier und Trompeten integriert, Corpsepaint mit Seifenblasen kombiniert. Wenn diese Ideen vielleicht dazu beitragen, dieses blödsinnige Gatekeeping im Black Metal zu untergraben und dieses Genre weiterzuentwickeln, haben wir mehr erreicht, als wir uns je erträumt hätten – allen nicht erfüllten Träumen zum Trotz.
Wenn es etwas konkreter sein soll, wäre es der „Nielandsmann“: Dieser Song mitsamt Video war definitiv das größte Teilprojekt in der Geschichte von NEBELKRÄHE – von der kompositorischen Challenge, einen fünfstimmigen Bläsersatz zu schreiben, über die organisatorischen, die entsprechenden Musiker zu finden und aufzunehmen, bis hin zur Konzeption und Umsetzung eines vollwertigen Musikvideos steckt der Song voller erster Male und Herausforderungen. Umso befriedigender ist es, dass der Clip auf YouTube in Summe bereits über 30.000 Mal angesehen wurde.
Last but not least bin ich stolz auf unser selbstbestimmtes Ende, mit einer wunderbaren Abschiedsshow im Backstage München, nachdem wir mit dem Re-Make unsere letzte Pflicht uns selbst gegenüber erfüllt haben. Was will man mehr? Ich finde es immer schade, wenn eine Band stumm in der Versenkung verschwindet, die Arbeit von vielen Jahren einfach im Sande verläuft bis irgendwann klar wird: das war’s dann wohl. Dann lieber noch einmal im vollen Wissen darum, dass es das letzte Mal ist, ins Studio und auf die Bühne und beides nochmal in vollen Zügen genießen.
Mal von der Trennung abgesehen: Was war die schwerste Entscheidung innerhalb der Band in den letzten 18 Jahren?
Von der Trennung abgesehen, war die schwerste Entscheidung aber eigentlich ein ums andere Mal, allen Rückschlägen zum Trotz weiterzumachen: Sich von in 18 Jahren unvermeidlichen bandinternen Differenzen, der Trennung von Musikern und der langwierigen Suche nach neuen Mitstreitern, neuen Proberäumen, neuen Labels oder Auftrittsmöglichkeiten eben nicht aus der Bahn werfen zu lassen, sich immer wieder aktiv dagegen zu entscheiden, sich den Widrigkeiten zu ergeben und vor der Zeit aufzugeben. Wie schwer diese Entscheidung ist, sieht man daran, wie viele großartige Bands viel zu früh aufgeben.
Gibt es noch unerfüllte Wünsche mit NEBELKRÄHE, die eine Re-Union vielleicht doch noch einmal zur Realität werden lassen könnten?
“Unerfüllte Wünsche” lässt sich ja weit fassen. Natürlich hätte ich gern mal eine kleine Tour gespielt oder auch das eine oder andere Festival. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass da morgen das Telefon klingelt, ist wohl eher gering. Aber zumindest was die Dinge betrifft, die in unserer Hand liegen, kann ich deine Frage mit einem zufriedenen “Nein” beantworten. Wir haben drei spannende Alben geschrieben, die dank des “entfremdet”-Re-Makes jetzt auch alle so klingen, wie sie sollten. Wir waren nie eine Band, die Überschuss produziert hat, darum gibt es tatsächlich keinen einzigen Song, nichtmal irgendwelche Riffs, die noch auf eine Veröffentlichung warten. Wie eingangs schon gesagt, würde ich eine Re-Union schon aus Prinzip nicht kategorisch ausschließen – aber in Anbetracht der Tatsache, dass sich an den Gründen unserer Auflösung so schnell nichts ändern wird, möchte ich da niemandem Hoffnungen machen.
Werden vielleicht zumindest Mitglieder von NEBELKRÄHE wieder gemeinsam Musik machen oder ist dieses Kapitel restlos beendet?
Um das zu beantworten, ist es noch etwas zu früh – zumal ich natürlich nicht weiß, was die anderen so vorhaben. Sicher ist, dass wir alle weiter Musik machen werden … Latrodectus ist ja mit AMPLIFIED MEMORY und NOTHGARD sowie der Ska-Band RELATIV RAPID gut ausgelastet, umbrA ist als Black-Metal-Sänger bei PERDITION´S LIGHT und THORNGOTH zu hören und hat überdies sein Avantgarde-Black-Metal-Projekt ATRORUM, Nys ist hauptberuflich Musiker – allerdings im klassischen Bereich … und auch Miserere und ich werden weiter musizieren.
Was wünschst du dir persönlich für die (musikalische) Zukunft?
In erster Linie: Wieder mehr Musik. Das mag zunächst sonderbar klingen, aber tatsächlich war ich die letzten Jahre bei NEBELKRÄHE vornehmlich damit beschäftigt, das gefräßige Monster “Social Media” mit immer neuem Content zu füttern und E-Mails zu schreiben – oder im besten Fall Spuren aufzunehmen oder Spuren zu editieren. Was dabei insgesamt zu kurz kam, war das tatsächliche „Musik machen“. Da möchte ich wieder hinkommen, die Freude am Musizieren – Songs schreiben und spielen – wiederfinden. Und zwar zum Selbstzweck – nicht, um damit irgendetwas oder irgendjemanden zu erreichen. Ich habe so reine Probenraumprojekte ohne jede Ambition früher immer etwas belächelt … aber vielleicht ist das das vollkommene Glück. Dem müsste man vielleicht mal nachgehen … und dann in aller Ruhe überlegen, ob das Ergebnis wert ist, damit wieder in das Hamsterrad der Musikindustrie/-vermarktung zu springen.
Famous „Last Words“:
Ich hoffe nicht, dass es meine letzten sind, vielleicht nicht mal hier bei metal.de – aber die fürs Erste letzten im Namen von NEBELKRÄHE möchte ich nutzen, um allen zu danken, die uns über die letzten 18 Jahre wohlwollend begleitet haben. Dazu gehört auch die Redaktion von metal.de, aber auch alle, die zu unseren Shows gekommen, unsere Videos geschaut oder unsere Alben gehört haben. Aber weil es so schön zum Grundthema dieses Interviews und der heutigen Zeit passt, schließe ich schamlos mit einem letzten Konsumtipp: Auf Bandcamp gibt es das verbliebene Merchandise sowie alle Tonträger mit 50 % Rabatt – nur solange der Vorrat reicht! ALLES MUSS RAUS!! JETZT ZUGREIFEN!!!
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Stile | Atmospheric Black Metal, Black Metal, Melodic Black Metal, Post-Black Metal, Progressive Black Metal |
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Komisch, dass sich immer nur Black Metal weiterentwickeln soll. Wer schreit denn danach, dass Thrash oder Death Metal sich weiterentwickeln soll? Aber gleichzeitig vom toten Underground und bösem Gatekeeping schwadronieren. Das Interview liest sich recht gefrustet darüber, dass der große Erfolg ausgeblieben ist und alle anderen doof sind. Ich hab zwar noch nie von dieser Band gehört aber nachdem ich in den verlinkten Song des Reviews zur letzten Platte reingehört habe – ja, wahrscheinlich war das alles etwas zu „speziell“. Vielleicht hätte man sich auf YT ein paar Clicks kaufen sollen. Nur so als Idee.
Findest du das klingt gefrustet?
Empfand ich eher als stimmiger Abschied.
Mit einigen Punkten stimme ich überein.
Der Geldbeutel( z.B durch YT clicks) oder Glück mit starken Nerven bringt dich als Band auf die Bühnen, weniger das Können. Dafür gibt es zuviele die das Können.
Ja, das mit der Weiterentwicklung nervt und alles nennt ist und nennt sich „post“, gähn.
Hatte beim Lesen ähnliche Gedanken wie azl. Mir war die Band überhaupt kein Begriff bis ich auf einer anderen Metal-Website mit einer 1 im Namen (bei der der Interviewte hier übrigens Chefredakteur ist) drüber gestolpert bin. Beim Reinhören empfand ich die Musik dann aber als zu krampfhaft auf anders getrimmt. Vielleicht wäre weniger hier mehr gewesen aber immerhin mutig so einen Ansatz zu verfolgen.
Naja, bei seinem Verhalten braucht er sich auch nicht wundern, dass niemand die Band buchen möchte.
Mit Aussagen wie „die Szene besteht nur aus FakeTrueness und Nazis“ [was man soo oft vohn ihm hört] tut man sich keinen Gefallen, und erst recht nicht, wenn man z.B. den Veranstaltern vom Prophecy Fest eine Nähe zu rechtem Gedankengut andichtet.
Die Musik ist zwar speziell, aber bei weitem nicht schlecht, jedoch ich kann mir gut vorstellen, dass die wenigsten Leute in der Black Metal Szene Lust auf überhebliches Geschwafel ala „sophisticated“, „avantgarde“ oder „innovative“ haben, zumal ich selbst nichts innovatives an der Musik finde, aber seis drum.
Das ihn seine Bandkollegen nicht von solchen Äußerungen abgehalten haben ist mir unbegreiflich.
Ich sages wie es ist, hätten sie sich richtung Gothic entwickelt, würden sie viel bekannter sein und auch mit solchen Aussagen durchkommen, siehe Nachtblut und Konsorten.
Seh ich genauso @Schnapspulle.
Ich hab mit dem Moritz Grütz / Morg (bei Nebelkrähe) auch schon online paar echt seltsame Sachen erlebt…
Das (aber auch paar andere Faktoren) haben dazu geführt das ich Metal1 als Webzine was ich seit 2008 verfolge, nicht mehr gerne lese. Schade!
Nun ja, so ganz aus der Luft gegriffen ist seine Kritik gerade was Prophecy angeht ja nicht. Aber ja, für gewöhnlich schätze ich Personen mit einer gewissen moralischen Integrität aber man kann’s damit auch übertreiben. Habe mich über einige Aussagen/Reviews auf seiner Website auch schon richtig geärgert. Da spielt mir häufig viel zu viel persönliche Meinung mit rein und das obwohl ich politisch in einer ähnlichen Ecke stehe.