Emperor - In The Nightside Eclipse

Review

Ein schwarzer Tag für alle Black Metal Puristen. Weil deren Meinung allerdings keinen interessiert, bleiben eigentlich nur noch positive Aspekte zurück. Sehr viele positive Aspekte.
EMPEROR, ein Bandname, welcher heute fast ehrfurchtsvoll ausgesprochen wird. Während ihrer Schaffensphase von 1991 bis 2001 entstanden 4 Alben, welche an Genialität kaum zu übertreffen sind. Nach einigen Demos, welche heute ebenfalls Kultstatus besitzen, veröffentlichte die Überband rund um Ihsahn und Samoth ihr Debütalbum. Um den Status des Albums zu unterstreichen, warf sich der gute Necrolord richtig ins Zeug und veredelte diese Platte mit einem göttlichen Cover. Doch nun zur Musik. Nach einem kurzen Intro startet die Scheibe mit dem Klassiker „Into The Infinity Of Thoughts“, welcher sich bestens eignet, um die Musik von EMPEROR zu beschreiben: Schnelles, präzises Drumming von Faust trifft auf komplexe und interessante Gitarrenläufe von Ihsahn und Samoth. Das allein würde die Band noch nicht zu der Innovation schlechthin machen, so etwas gab es im Black Metal auch anno 1994 schon (man erinnere sich an das göttliche „Pure Holocaust“ von den Legendenkollegen IMMORTAL), jedoch sorgt es schon einmal für das nötige Grundklangbild.
Hauptsächlich geprägt wird der Sound jedoch von einem anderen Instrument: Dem Keyboard. Dieses setzten EMPEROR in einer Art und Weise ein, wie es selten eine Band danach geschafft hat. Angefangen von den Soundfiles, welche die perfekte Atmosphäre erschaffen, hin zu den genialen Passagen, welche damit gespielt werden. Dabei kann man von EMPEROR nicht behaupten, ihr Keyboard nur stellenweiße einzusetzen, im Gegenteil, über die meisten Songs wird schon ein recht dicker Keyteppich gelegt. Doch genau dies macht diese Scheibe so grandios: Das Keyboard ergänzt sich perfekt mit den genialen Gitarrenläufen und erzeugt so ein Klangbild, welches mit Worten kaum zu beschreiben ist. Wenn plötzlich die anderen Instrumente verstummen und nur Sprechgesang und Keyboard den Sound bestimmen, ist man schon einer Gänsehaut nahe. Hier einzelne Lieder hervorzuheben, ist schon fast sinnlos, jedoch sollten noch drei weitere Songs besondere Erwähnung finden: Das geniale „Towards The Pantheon“, welches an Atmosphäre kaum zu überbieten ist, „I Am The Black Wizards“, welches schon auf dem Minidebüt „Emperor“ zu finden war und gerade mit seinem ruhigen, mystischen zweiten Songteil zu verzaubern weiß, sowie der Überhymne „Inno A Satana“, bei welcher wirklich jeder am Ende des Songs, welcher mit klarem Gesang veredelt wird, eine Gänsehaut bekommt.
Thema Gesang: Auch hier setzt Frontmann Ihsahn Akzente: Ein hohes, gequältes Kreischen, ab und zu durchsetzt mit Sprech- und klarem Gesang, fügt sich perfekt in das Klanggewand der Songs ein und treibt die Atmosphäre nochmals in die Höhe. Alles in allem hat dieses Album alles, was ein perfektes Album haben muss: Schnelle, geniale Gitarren, präzises Drumming sowie geniale Keys und eine schaurige Stimme – was will man mehr. Das ultimative Debüt und Wegbereiter für den Überklassiker der Band, „Anthems to the welkin at Dusk“, welcher drei Jahre später erschien. Noch ein kleiner Tipp: Holt euch die Version mit Bonusmaterial, dann könnt ihr noch ein geniales BATHORY- und MERCYFUL FATE Cover erleben, sowie Ausschnitte einiger Liveshows. Ein Machtwerk, schlichtweg genial.

07.07.2006
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