Forbidden - Forbidden Evil

Review

Unter "Blast From The Past" erscheinen jeden Mittwoch Reviews zu Alben, die wir bislang nicht ausreichend gewürdigt haben. Hier gibt es alle bisher erschienenen Blast-From-The-Past-Reviews.

1988, San Francisco: FORBIDDEN sollten mit „Forbidden Evil“ ihr Debütalbum veröffentlichen. Der Name des Albums ist dabei der ursprünglich für die Band vorgesehene Name, aufgrund von PR-Gründen wird aber entschieden, das “Evil” fallen zu lassen. Weiterer historischer Fun-Fact: Ein gewisser Robb Flynn war an drei Songs beim Schreiben ebenfalls beteiligt, hat aber nie für FORBIDDEN gespielt oder die Songs mit ihnen aufgenommen. Es ist ebenfalls das einzige Album mit Gitarrist Glen Alvelais, der später auch noch ein kurzes Gastspiel bei TESTAMENT geben sollte. Auch Paul Bostaph, der heutzutage beinahe die ganze Thrash-Szene als Schlagzeuger „durch“ hat, ist 1988 mit dabei und sollte auch für Nachfolger “Twisted Into Form” zur Verfügung stehen.

„Forbidden Evil“  ist einerseits typisch für Thrash Ende der 1980er…

Der Stil des “Bay Area Thrash Metal”, der später so berühmt werden sollte, ist auf “Forbidden Evil” bereits vollständig vorhanden : Aggression, aber auch Fingerfertigkeit, vor allem in den sich hin und herspielenden Soli,  werden zusammen mit songdienlich-groovigem Drumming hier ganz groß geschrieben. Songs wie “Chalice Of Blood” oder “Through Eyes Of Glass” sind bis heute feste Bestandteile der Set-Lists und die Energie ist heute noch genauso explosiv wie damals.

Diese Energie und Frische im Songwriting zieht sich fast das gesamte Album hindurch. Da sei auch ein Ausrutscher wie das leicht Hardcore-lastige und etwas unspektakulär ausfallende “Off The Edge” verziehen. Der mystisch beginnende, aber immer noch verdammt harte und groovige Titelsong und auch “Mach Into Fire” nehmen keine Gefangenen, Rausschmeisser “Follow Me” hat mit seinem Songaufbau und den “Monster”-Stimmen beinahe schon etwas von der Theatralik eines KING DIAMOND oder MERCYFUL FATE-Albums.

… allerdings in Sachen Vocals damals zusammen mit HEATHEN ziemlich allein auf weiter Flur

Ross Andersons klare Stimme ist eine Besonderheit in der Szene, wenn auch nicht einzigartig, haben etwa die ebenfalls aus SF kommenden HEATHEN doch eine ähnlich gelagerte Konstellation nur ein Jahr zuvor auf ihrem eigenen Debütalbum “Breaking The Silence” bereits zeigen können. Trotzdem stöß auch der ein oder andere Schrei oder ein Falsetto durch auf diesem Album, die oftmals passend platziert werden an den Höhepunkten der Songs und dann noch massiv Hall spendiert bekommen. So 80er, so klischeebehaftet, aber irgendwo auch immer noch wirkungsvoll.

FORBIDDEN sind im Bay-Area-Thrash bis heute unterbewertet

Im Gegensatz zum “Teutonenthrash” muss ganz einfach festgehalten werden, dass die Amis immer schon die besseren instrumentalen Fähigkeiten und das Händchen für spannendere Songs parat hatten, während wir Deutschen vielleicht die brutale Gewalt, die Vorschlaghammer-Mentalität gegenüber feingeistigerer Herangehensweise meisterhaft herausgearbeitet haben. Werden die Erstwerke von SLAYER oder METALLICA mit denen von KREATOR oder SODOM verglichen wird das doch sehr deutlich.

Aber es geht hier ja um „Forbidden Evil“. Denn trotz objektiv nicht wirklich schlechterem Material als etwa TESTAMENT oder METALLICA in ihrer Anfangsphase standen FORBIDDEN in Sachen Erfolg und Bekanntheit stets hinter den „Big 4“ zurück, sollten allerdings eigentlich in keiner gut sortieren Thrash-Sammlung fehlen. Falls dem noch so ist, gibt es hiermit Hausaufgaben.

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27.07.2022

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Forbidden auf Tour

17.05. - 19.05.24metal.de präsentiertRock Hard Festival 2024Amorphis, Primordial, Vandenberg, Air Raid, D-A-D, Forbidden, Maggot Heart, John Diva & The Rockets Of Love, Riot V, Grave, Wings Of Steel, KK's Priest, Mystic Prophecy, Brutus, Thronehammer, Exhorder, Unleashed, Chapel Of Disease, Waltari, Baest, Dread Sovereign, Wheel (DE) und DemonAmphitheater Gelsenkirchen, Gelsenkirchen

1 Kommentar zu Forbidden - Forbidden Evil

  1. ClutchNixon sagt:

    Neben Anacrusis, Heathen der ersten Depressive Age, Hades und natürlich Coroner das beste was Techno Thrash – ja Kinder, so nannte man das – damals zu bieten hatte.

    UND JETZT NIMM SICH DOCH BITTE ENDLICH MAL EINER DES VÖLLIG UNTERBEWERTETEN ‚DISTORTION‘ AN!!!

    9/10