Hazzerd - The 3rd Dimension

Review

Wenn es um kanadische Thrash-Metal-Bands geht, dann dürften vor allem die Toronto-Thrasher wie RAZOR, SACRIFICE oder SLAUGHTER fallen. Aus Calgary kommen HAZZERD, die sich 2013 gründeten und mit „The 3rd Dimension“ ihren dritten vollen Longplayer der Öffentlichkeit präsentieren. Können HAZZERD an die Fußstapfen der Thrash-Metal-Veteranen aus Toronto treten?

„The 3rd Dimension“ ist das dritte Album von HAZZERD

Im Gegensatz zum Vorgänger „Delirium“ gibt es mit Nick Schwartz einen neuen Gitarristen zu vermelden. Musikalisch gibt es keine Veränderung. Das Quartett lärmt mit Old-School-Thrash der Marke frühe OVERKILL, ANTHRAX und Co., deren Einflüsse auch auf „The 3rd Dimension“ zu finden sind, aber nicht nur.

Ein Blick auf die Tracklist sorgt für ungläubiges Stirnrunzeln. Zehn Nummern, mit einer Spiellänge von unter zwei Minuten bis zu mehr als neun Minuten. Das klingt nach einer außergewöhnlichen Thrash-Metal-Zusammenstellung. Der Auftakt „Interdimension” liefert genau die Klänge, die Thrash-Metal-Fans erwarten. Das Quartett drückt kräftig auf die Tube und live dürfte die Nummer einen ordentlichen Moshpit anzetteln. Der Einstieg zu „Scars“ zeigt einen ersten Blick über den Tellerrand zum klassischen Metal, mehr als sechs Minuten „Unto Ashes“ verstärken diesen Blick. Beide Nummern liefern ausreichend Tempo und dürften bei der grundsätzlichen Zielgruppe Anklang finden. HAZZERD vermeiden jedoch von Anfang an Eindimensionalität.

„Deathbringer“ geht noch einen Schritt weiter und vermischt Thrash und Heavy Metal. Oder einfach ausgedrückt: frühe METALLICA treffen IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST. Dazu passt das verträumte Interlude „TTT“, das zu „Pagueis” und „ThArSh TiLl DeTh” (kein DESTRUCTION-Cover) überleitet. Die Nummern föhnen den Fans ordentlich die Haare und beenden zunächst die stilistischen Ausflüge.

Die bereits angesprochenen neun Minuten „A Fell Omen“ legen eine völlig andere Sohle aufs Parkett. Fast wie bei einer Powerballade mit Keyboardklängen startet das Ding. Die Nummer vermischt sich mit schnellen Thrash-Salven, bleibt über die gesamte Laufzeit rein instrumental und abwechslungsreich und dürfte für Tempofreaks nicht einfach zu verdauen sein. „Control“ beendet die Scheibe mit einem Old-School-Thrasher.

Thrash Metal mit Blick über den Tellerrand

Wer im nietenbestückten Schlafanzug mit Patronengurt auf einem Nagelbett pennt, dem könnte „The 3rd Dimension“ etwas zu vielfältig sein. Aber genau diese Vielfältigkeit gibt der Platte ihren Charme. Die Bandbreite erstreckt sich von gradlinigen Tempo-Bolzern über verschiedene Thrash-Metal-Kombinationen bis hin zur Vermischung von Ballade und Thrash Metal.

Dabei ragt vor allem das neunminütige Instrumental „A Fell Omen“ heraus, auch wenn das Ding bei dem einen oder anderen Thrash-Metal-Fan für eine Magenverstimmung sorgen wird. HAZZERD gelingt es über die gesamte Laufzeit von mehr als 40 Minuten frisch und vielseitig aus den Boxen zu knattern, sodass „The 3rd Dimension“ eine klare Empfehlung für Old-School-Fans ist, die sich auf den bekannten Undergroundfestivals der Republik rumtreiben.

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18.01.2025

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