Joe Bonamassa - Breakthrough

Review

Galerie mit 24 Bildern: Joe Bonamassa – The Guitar Event Of The Year 2018 II

Selten sind Veröffentlichungen so schwer zu fassen wie das Werk von JOE BONAMASSA. Es gibt Künstler, die dermaßen hell scheinen, dass jede Einordnung wie ein Kampf gegen Windmühlen wirkt. Darf man das Schauspiel von Lee Strasberg kritisieren, sich über die Schriften von William Shakespeare auslassen? Darf man Mozarts Kompositionsgeschick, Pavarottis Stimme und JOE SATRIANIs Gitarrenspiel bewerten? Ja, darf und sollte man – es erweist sich jedoch als respekteinflößende Aufgabe.

„Breakthrough“ bietet gewohnten Blues mit kleinen Überraschungen

Trotz seines umtriebigen Wesens bleibt BONAMASSA mit „Breakthrough“ seinem liebsten Genre treu: dem Blues Rock. Auch wenn der titelgebende Opener der Platte unerwartet groovy, fast schon hart wirkt, ist das Album insgesamt ein ruhiges Stück – perfekt geeignet für entspannte Abende. Joes Stimme kratzt sich stilecht durch zehn Songs, die allesamt kleine Überraschungen aufweisen. Damit sind nicht die gekonnt vorgetragenen und makellos komponierten Soli gemeint – die braucht der Blues wie der Fisch das Wasser – sondern die einzelnen Ausflüge in den Rock ’n’ Roll, wie bei „Pain’s On Me“. Hier haben wir im Hintergrund einen Gospelchor, der sich wie eine zweite Haut an das Gesamtwerk anschmiegt, dort ein dezent eingesetztes Piano. JOE BONAMASSA holt mit „Breakthrough“ den Blues von den Schienen in die Wohnzimmer. Dabei darf das Genre seine melancholische Würde behalten, ohne altbacken oder langweilig zu wirken.

Ausflüge in andere Genres gehören bei JOE BONAMASSA dazu

Wer JOE BONAMASSA kennt, den überraschen die Anleihen aus anderen Stilen nicht. Bei „Shake This Ground“ tauscht er seine geliebte Fender-Gitarre gegen ein klassisches Western-Modell ein. Der flotte Rhythmus des Songs, der begleitende Frauenchor und seine Neigung für kleinere Effekte verleihen dem Song etwas verträumt Romantisches. Wer etwas mehr Beach-Flair bevorzugt, wird bei „Still Walking With Me“ fündig. Selbst wenn der Song nicht zum Surfer-Rock-’n‘-Roll mutiert, sind die Einflüsse gerade im Intro zu hören – und das passt überraschend gut.

Ist „Breakthrough“ ein komplettes Meisterwerk?

Bei so viel Lob geht der größte Kritikpunkt am Gesamtwerk von JOE BONAMASSA und seinen Kollegen schnell unter: die ironischerweise mangelnde Vielfalt. Daran trägt der Künstler keine Schuld. Das Problem liegt in der Übersättigung des Publikums. Der Blues ist über einhundertzwanzig Jahre alt, mehrmals gestorben, wiederbelebt und neuinterpretiert worden. Selbst „The King“ hat sich an diesem Genre bedient, genauso wie viele Rock- und sogar Metal-Künstler nach ihm. Daher ist es wahrscheinlich unmöglich, das Rad neu zu erfinden. Egal, wie viel Innovation BONAMASSA in seine Werke steckt, alles hat einen Beigeschmack von „schon mal gehört“. „Breakthrough“ eignet sich daher vorwiegend für Blues-Enthusiasten. Alle anderen sollten zumindest einmal probehören und sich auf BONAMASSAs Stil einlassen.

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25.10.2025

Ich liebe das Schreiben und den Metal. Warum nicht beides kombinieren?

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