Katatonia - Dance Of December Souls

Review

Eine etwas zwiespältige Angelegenheit ist der Re-Release des Albums „Dance Of December Souls“ von KATATONIA. Black Lodge Records haben das 1993 ursprünglich über No Fashion Records veröffentlichte Debüt Album der schwedischen Düsterheimer neu aufgelegt. Hierbei wurde allerdings ein komplett neues Artwork und der aktuelle Schriftzug verwendet, weshalb KATATONIA sich selbst von diesem Re-Issue stark distanzieren. Die Band setzte sich damals zusammen aus Jonas Renkse (Drums und Gesang), Anders „Blackheim“ Nyström (Gitarre) und Israphel Wing (Bass).

Es ist ein deutlicher Unterschied im musikalischen Schaffen der Band heute zu damals. KATATONIA anno 1993 spielten atmosphärischen Doom/Death Metal, der sicherlich von Frühwerken der Innovatoren von PARADISE LOST, MY DYING BRIDE aber auch ANATHEMA beeinflusst (aber keinesfalls abkopiert) wurde. Sehr langsam und schwer werden die stets von traurigen, melancholischen Melodien getragenen Songs gespielt. Aufgelockert wird das Ganze aber auch, indem teilweise das Tempo etwas angezogen wird, wie etwa teilweise im Song „In Silence Enshrined“.

Eine sehr düstere Platte mit ergreifenden, depressiven Lyrics, herrlich hervorgetragen mit Death Metal Vocals. Die Gitarren spielen sehr gefühlvolle Harmonien in Moll, dezent kommen aber auch Keyboards zum Einsatz. Allerdings nur stets als kleiner Farbtupfer zur Veredelung der atmosphärischen Dichte, die Gitarren bleiben das dominante Instrument. Dieser 53 minütige Opus umfasst 8 Songs. Einzelne Titel hervorzuheben spare ich mir, ist diese Platte doch von Anfang bis zum Ende von purer Genialität und Perfektion. Leider gibt es solche Meisterwerke wie dieses viel zu selten. Aufgenommen wurde damals bei Meister Dan Swanö im ehrwürdigen Unisound Studio.

Dieser Re-Release wurde zusätzlich in den Polar Studios von Henrik Jonsson remastered. Am Klang selbst konnte ich kaum Unterschiede feststellen, die neue Version ist eine Spur lauter und der Sound ein wenig „geglättet“. Über das neue Artwork mit aktuellem Schriftzug und gänzlich ohne Fotos sowie den leicht veränderten Sound kann man sicherlich streiten, über die Genialität dieses Albums aber bestimmt nicht. Bonustracks sind nicht vorhanden. Keine Wertung

25.01.2005

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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