Korn - Life Is Peachy

Review

Der immense Erfolg von KORN’s Debuet hat sicherlich jeden überrascht. Dass der Nachfolger „Life Is Peachy“ ebenfalls ein verkaufstechnischer Erfolg sein wird hingegen nicht. Und warum? KORN wurden nicht durch radiotaugliche Singles nach oben gebracht, sondern vielmehr durch ihre Einzigartigkeit. 1994 gab es kaum Bands, die man mit KORN hätte vergleichen können. 1996 hatte sich das zwar etwas geändert, doch KORN waren der ‚Konkrrenz‘ weiterhin einen Schritt voraus und galten immer noch als ‚anders‘. Diese ‚Andersartigkeit‘ haben sie auf „Life Is Peachy“ ausgebaut.

Die Vocals von Johnathan Davis und seine entsprechenden Texte sind noch kränker ausgefallen, mehr Hip-Hop-Elemente sind vorzufinden („Wicked“) und auch die Songstrukturen klingen noch spröder und direkter. Man möchte meinen, KORN hätten dieses Album ‚hingeschissen‘ und genau diesen Eindruck habe ich auch. Aber das ist nicht unbedingt negativ zu verstehen, denn die Essenz von KORN, deren Ecken und Kanten, wurde durch Minimalismus auf ganzer Linie freigelegt. All jenen, die schon dem Erstling nichts abgewinnen konnten, wurde mit dem zweiten Album ein weiterer Grund gegeben diese Band zu ignorieren. Schon das ungewöhnliche Intro „Twist“ mag den Stempel ‚gestört‘ verdienen, aber welche Band hätte solche Sounds vorher gewagt?

Angesichts des genialen „Korn“-Album muß man allerdings „Life Is Peachy“ als halbe Enttäuschung werten. Nur wenige Songs kommen an die Klasse des Vorgängers heran („Good God“, „A.D.I.D.A.S.“), was allerdings eher für die Qualität des ersten Albums spricht. So reicht „Life Is Peachy“ insgesamt aus, um sich von den bizarren Sounds und den pumpenden Grooves mitreissen zu lassen. KORN haben jedenfalls wieder ihre Fans beglücken können, was mich mit einschliesst. Konserative Metal-Hörer hingegen dürften sich mit KORN weiterhin schwer getan haben. Aber dies dürften niemanden überrascht haben.

13.02.2001
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