Legendry - The Wizard and the Tower Keep (Slipcase)
Philipp Gravenhorst
Es gibt viele junge amerikanische Epic-Metal-Bands, auch LEGENDRY sind eine von ihnen. Bereits zwei Platten haben sie herausgebracht, mit „The Wizard And The Tower Keep“ folgt nun das dritte, der Einstand bei High Roller. Es handelt sich um ein Konzeptalbum, welches auf der gleichnamigen Novelle von Vidarr basiert, der dazu noch Gitarre spielt und singt, also der Mittelpunkt der Gruppe ist.
Es wird episch…
Drei der sieben Songs unterschreiten die Sieben-Minuten-Marke. Der epischste Track ist ‚Sorcery’s Bane‘ , geprägt durch schleppendes Tempo und Keyboard-Chöre. Das abschließende ‚Earthwarrior‘ sticht insbesondere mit seinem verträumten Ende heraus. Es scheint übrigens so, dass Vidarr ein Lieblings-Schema gefunden hat, um seine epischen Tracks aufzubauen: Zunächst gibt es eine klassische Strophe-Refrain-Struktur, bei der die Strophe und der Refrain bezüglich der Dynamik konträr sind. Danach ein ausführliches, verträumtes Gitarren-Solo, ehe mit dem Refrain eine Klammer geschlossen wird.
LEGENDRY punkten mit Vielseitigkeit
Dabei stehen dem Trio auch schnellere Stücke wie ‚Vindicator‘, ein flotterer Song der Marke gefühlsechter NWoBHM, und dem US-Metal-Track ‚Behind The Summoner’s Seal‘ gut zu Gesicht. Bei der klassischen Trio-Instrumentation bleibt es aber nicht, Eine Mandoline ist in ‚The Bard’s Tale‘ und ‚Sorcerer’s Bane‘ zu hören, letzteres kann sogar mit einem Schwert aufwarten. Die by the sword! Dem muss man aber zwei Schwachpunkte gegenüberstellen: Klar, den komprimierten, undifferenzierten Sound kann man als Attitüde abtun, dennoch ist es gerade bei der vielseitigen Instrumentation eine vergebene Chance. Sänger Vidarr fehlt eine persönliche Aura, mit der er das ganze umgeben kann und so bleibt das Material auch an dieser Stelle unter seinen Möglichkeiten.
Mit „The Wizard And The Tower Keep“ reihen sich LEGENDRY in die lange Reihe der US-Perlen im klassischen Sektor ein. Auf ihrem dritten Album bringen sie fesselnde Epen, die sich durch Frische und gleichzeitig Traditionsbewusstsein auszeichnen. Dadurch solltem Fans des US-Metal mit dieser Platte ihre helle Freude haben.
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