Legendry - Time Immortal Wept

Review

Wer nach der Band LEGENDRY aus Pittsburgh, Pennsylvania, sucht, der findet ein Trio um den Ideengeber Vidarr, welches Konzeptalben veröffentlicht und dazu eine passende Fantasie-Geschichte am Start hat. „Time Immortal Wept“ ist der zweite Teil einer Trilogie, welche sich um „The Earthwarrior Cycle“ dreht.

LEGENDRY erzählen Fantasie-Geschichten

„Time Immortal Wept“ beginnt, als der Erdkrieger einen Geheimbund gründet, der sich der Bewahrung des Wissens verschrieben hat. Es geht um Prophezeiungen, alte Götter und ein reflektierendes Wasserbecken. Perfekter Stoff für eine Metal-Scheibe, welche auf das 2019er Release „The Wizard And The Tower Keep“ folgt.

Der Anfang hat nur namentlich einen Bezug zu BLIND GUARDIAN, „The Bard’s Dream“ startet akustisch verträumt und ist eine Art Intro, welches in das mehr als 5-minütige „Sigil Strider“ übergeht. Episch kommen LEGENDRY daher, die Faust darf geballt werden und die Gesänge scheppern durch die Konzerthalle. Einzig der Refrain mit dem ein oder anderen O zu viel kann nicht ganz überzeugen.

Es riecht zunächst nach Kontrast, „The Prophecy“ startet akustisch, wächst aber mit jeder Umdrehung in Richtung einer Ohrwurmmelodie. Die akustischen Einspielungen und die ausufernde Saitenarbeit sorgen dafür, dass die achtminütige Laufzeit nicht langweilig werden. LEGENDRY können auch Tempo, wenn auch nur kurz mit knapp mit vier Minuten „Warrior Of Space And Time“.

Über das Interlude „The Winds Between Worlds“ geht es zu den nächsten epischen Klängen von „Chariots Of Bedlam”, welcher in Teilen an Genregrößen wie ETERNAL CHAMPION oder OMEN erinnert und mit einer erhabenen Melodieführung aufwarten kann. Über schnell gespielten Power Metal bei „The Bard’s Reverie“ geht es zu einem 11-minütgien Langläufer. Der Titeltrack bildet den Abschluss des Albums, aber in einer gewissen Art und Weise auch den Schwachpunkt. Wer nun erwartet, dass die Geschichte in einem Epos mit verspielten Saiten endet, der wird enttäuscht. Nicht viel mehr als ein sich wiederholender Mix aus Heavy Metal und Power Metal gibt es auf die Ohren und der Langläufer fällt gegenüber den Melodien von zum Beispiel  „Chariots Of Bedlam” oder „The Prophecy“ ab.

„Time Immortal Wept“ verpatzt die Kür

LEGENDRY liefern mit „Time Immortal Wept“ bis zum abschließenden Titeltrack einen sehr gelungenen Mix aus Epic Metal, Heavy Metal und Power Metal mit einem Schuss Progressivität. Songs wie „Chariots Of Bedlam” oder „The Prophecy“ klopfen an der Beletage von Genregrößen. Leider verpatzen Vidarr und seine Mitstreiter das Scheibenende, wo es über mehr als elf Minuten kaum mehr als einen durchschnittlichen Power-Metal-Track zu hören gibt, wo sich Saiten und Vocals wiederholen, sodass sich spätestens ab Songmitte Langeweile breit macht. Die Einladung zum Keep It True Rising IV im Oktober 2024 nach Würzburg  verwundert jedoch nicht, LEGENDRY zeigen genügend Potential auf der LP. Unterm Strich bleibt immer noch ein klar überdurchschnittliches Album für die Anhängerschaft von epischen Klängen, welche „Time Immortal Wept“, zum Beispiel auf bandcamp, antesten sollte.

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21.10.2023

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03.10. - 05.10.24Keep It True Rising IV 2024 (Festival)Cirith Ungol, Crystal Viper, Savage, Savage Master, Traveler, Fastkill, Legendry, Night Demon, Haunt, Hell Fire, Marta Gabriel, Metal Lady, Stress, Y&T, Victory, Leather, Shadows (CL), Hellwitch, Nasty Savage, Black Death, Kerrigan, Crimson Glory, Pentagram, Writhen Hilt und ThrillerPosthalle, Würzburg

1 Kommentar zu Legendry - Time Immortal Wept

  1. Se Wissard sagt:

    Als alter Black Metaller hab ich ja doch ein Herz für obskure 80er Metal-Sachen. Also alles was der gemeine Schreiberling als „kauzig“ bezeichnen würde. Ich finde ja auch Eternal Champion großartig…aber was Legendry hier abbrennen ist schon noch Mal um einiges mehr. Das hat nicht nur viel 80er, sondern auch unheimlich viel 70er eingeatmet und sprüht über vor Ideen, Soli und vor allem Spielfreude!
    Was Kicker (das Pseudonym des Jahres!) am Schlagzeug zerlegt und Vidarr an sämtlichen Instrumenten, knallt einen einfach nur weg. Dann kommen noch Ohrwurm-Melodien dazu, eine richtig abartig geile Oldschool Produktion, die aber trotzdem drückt und ein Cover, welches halt einfach nur Dilletantismus ruft, aber trotzdem so dermaßen zu allem passt, was die Band bisher veröffentlicht hat.
    Wer den ersten Heavy Metal Zeichentrickfilm kennt, wird hier sofort sein Zuhause finden…
    Eternal Champion kann ja fast dagegen einpacken, Legendry schaffen viel mehr Abwechslung und große Momente.
    Und solange es Bands wie Legendry gibt, kann man sich jede Manowar-Neuauflage sparen.

    9/10