Malevolent Creation - Dead Man's Path

Review

Also, MALEVOLENT CREATION, die sind ja schon geil. Ob mit Klassikern wie „The Will To Kill“ oder ihrem letzten Streich „Invidious Dominion“. Fast jedes Album der US-Amerikaner konnte man sich blind aus dem Plattenladen angeln und wurde nicht enttäuscht. Ist das auch beim neuen Album so? Na klar! Mit Abstrichen.

Denn MALEVOLENT CREATION haben mit „Dead Man’s Path“ einen überzeugenden Batzen Death Metal am Start, welcher mit unendlich fetten Songs wie „Blood Of The Fallen“ und „Corporate Weapony“ daherkommt. „Blood Of The Fallen“ gehört mit zum Besten, was MALEVOLENT CREATION in den vergangenen Jahren hervorgebracht haben. Neben anfänglichem Riffing in hoher Geschwindigkeit überzeugt „Blood Of The Fallen“ besonders ab der Mitte. Dort startet ein Midtempo-Part, welcher sich durch den Rest des Songs zieht und groovig wie Teufel, unterlegt mit den satten Growls von Sänger Brett Hoffman, derart böse klingt, dass man als Hörer kaum den Finger vom Repeat-Knopf nehmen mag. „Corporate Weapony“ spielt dagegen geschickt mit einigen tollen Melodien. Besonders im Refrain harmonieren Hoffmans Gesang und die herausragende Gitarrenarbeit perfekt.

Also, was sind nun die anfänglich erwähnten Abstriche? Dazu muss man sich erst einmal vor Augen führen, was man von einem MALEVOLENT CREATION-Album erwartet. Rasendes Gebolze? Abwechslungsreichtum? Tolle Gitarrensolos? Ja, das hat „Dead Man’s Path“ alles. Problem: Nicht alle Songs werden auf einem gleichbleibend hohen Niveau präsentiert. Auch wenn ein Großteil von „Dead Man’s Path“ gut gelungen bis umwerfend ist, manche Songs wie beispielsweise „12th Prophecy“ fallen aus dem Raster. Schlecht ist der Titel zwar nicht, doch der Mittelpart ist ziemlich lahm und nimmt „12th Prophecy“ einiges an Durchschlagskraft. Auch „Fragmental Sanity“ präsentiert sich mit halbschnellem Geknüppel eher unspektakulär, bis es im Mittelpart wieder im Midtempo aufs Maul gibt. Daraus ergibt sich, dass „Dead Man’s Path“ gelegentlich die Spannung ausgeht und man als Hörer gedanklich abschweift. Zumindest so lange, bis einen der nächste Gossenhauer wieder mitten ins Geschehen wirft.

Fazit: MALEVOLENT CREATION haben mit „Dead Man’s Path“ ein gelungenes Album abgeliefert, das in manchen Momenten allerdings nicht komplett überzeugt. Dennoch dürfen Fans der Band und des Genres bedenkenlos zugreifen, denn hier steht MALEVOLENT CREATION drauf und hier ist MALEVOLENT CREATION drin! Wer mit den kleinen Fehltritten leben kann, bekommt eine der besten Death-Metal-Platten der jüngeren Vergangenheit zu hören.

27.09.2015
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