Melotron - Werkschau

Review

War nach der letztjährigen „Stuck In The Mirror“-EP die Hoffnung groß, dass MELOTRON endlich einen Nachfolger des 2007er-Albums „Propaganda“ in der Pipeline haben, so wird man über ein Jahr nach besagter EP leider etwas enttäuscht: Weiterhin ist kein wirklich neues Album in Sicht, dafür legen die Neubrandenburger eine „Werkschau“ vor, die einen Rückblick auf die Bandgeschichte wirft und zudem in der „Deluxe Edition“ eine Zusammenstellung von B-Seiten umfasst.

Die eigentliche „Werkschau“ umfasst elf Songs aus den vergangenen Jahren, die allesamt neu eingespielt wurden, somit also mehr als nur eine lieblose Zusammenstellung darstellen sollen. Hinzu kommt mit „Love Is Calling“ auch ein neuer Titel, „Stuck In The Mirror“ ist ebenfalls vertreten.

Was die neu aufgenommenen Versionen der älteren Songs angeht, dürften die Reaktionen wohl sehr unterschiedlich ausfallen. Der ein oder andere Song bekam einen durchaus ordentlichen neuen Anstrich verpasst („Du bist es nicht wert“, „Dein Meister“), andere hingegen wirken doch ziemlich verunstaltet. Was beispielsweise aus „Das Herz“, „Gib mir alles“ oder auch „Kindertraum“ gemacht wurde, ist dann doch ziemlich enttäuschend. „Brüder“ und „Halt mich fest“ hat man ebenfalls jegliche Power der Originalversionen genommen – schade, insgesamt bleibt man hier nach nur knapp 45 Minuten Spielzeit dann doch ziemlich ernüchtert zurück.

Im Rahmen der limitierten Edition findet man auf der Bonus-CD noch eine Zusammenstellung von B-Seiten diverser Maxis & EPs und man muss leider sagen, dass man auch hier nur wenige wirkliche Highlights findet. Für Hardcore-Fans, denen noch MELOTRON-Songs in ihrer Sammlung fehlen sollten, ist das mit Sicherheit eine nette Sache – wer allerdings im Sinne einer „Werkschau“ weitere Highlights aus der Bandgeschichte erwartet, dürfe auch hier enttäuscht werden.

Tja, so bleibt man am Ende dann doch ziemlich ratlos zurück, da MELOTRON vielen ihrer klasse Songs unverständlicherweise komplett den Stecker gezogen haben und diese „Werkschau“ eigentlich nur in wenigen Ansätzen repräsentiert, was die Band in den letzten 15 Jahre wirklich alles geleistet hat.

Und so bleibt an dieser Stelle eigentlich nur zu hoffen, dass das Trio bald tatsächlich „neues“ Material für ihre Anhänger aus den Synthies zaubert …

13.10.2014
Exit mobile version