Mortal Love - Forever Will Be Gone
SirG 
79Die Gothic Rocker MORTAL LOVE hab ich seit ihrem 2002er Debüt „All The Beauty“ total aus den Augen verloren und nun, anno 2006 erscheint bereits ihr drittes Album, welches „Forever Will Be Gone“ heißt und die Trilogie „All The Beauty I Have Lost Forever Will Be Gone“ abschließt. Doch während das Debüt einem vor Tristesse den Hals zuschnürte, grenzt die neue Platte an Bedeutungslosigkeit und Durchschnittlichkeit. Von den ehemals einprägsamen Melodien, hervorragenden Arrangements und dem lieblich weiblichen Gesang ist nun nur noch das Letztere geblieben. Der Herzschmerz wirkt im Gegensatz zu „All The Beauty“ aufgesetzt und die unnötige Härte, die neuerdings mit dem Einsatz des männlichen Gesanges die Musik von MORTAL LOVE zu dominieren scheint, nimmt einem jegliche Lust sich seiner Herbst-Depression hinzugeben. Insgesamt erscheint die Verwendung eines männlichen Hintergrundsängers sehr kalkuliert, denn nun hauen die sechs Norweger in die selbe Kerbe, in die auch unter anderem LACUNA COIL und mit Einschränkungen auch EVANESCENCE hauen. Außerdem: Wer „All The Beauty“ kennt, dem wird der männliche Gesang, das Geflüster und Gerede wahrscheinlich tierisch auf die Nerven gehen – alles drei ist austauschbar und von daher zu vernachlässigen. Ansonsten bilden die einfach gestrickten Gitarrenriffs und das simple Schlagwerkspiel das Rückgrad der Musik von MORTAL LOVE, die von vereinzelten elektronischen Einsprengseln und Klavier-Passagen aufgelockert wird. Und die wirklich wundervolle Gesangsstimme von Sängerin Cat ist sehr hell, erinnert an eine Mischung aus Cristina Scabbia und Amy Lee und ist ganz klar das Sahnehäubchen der Platte. Alles in allem bin ich eher enttäuscht von „Forever Will Be Gone“ und greife doch lieber auf das Debüt „All The Beauty“ zurück! Der einzig wahre Anspieltipp kann daher nur der Song „To Choke You Know“ sein, weil er stark an den Erstling erinnert und damit Reminiszenzen an vergangene Glanzstücke der Band hochkommen lässt.
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