Mosfet - Sickness Of Memory

Review

Neue Bands haben es in den heutigen Zeiten noch schwerer als früher, in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Die Veröffentlichungsflut lässt manch talentierten Newcomer auf der Strecke bleiben. Ein Schicksal, das auch die Österreicher von MOSFET durchaus ereilen könnte. Könnte, aber nicht muss. Mit “Sickness Of Memory“ hat das Quintett um Sänger Philipp Essl soeben sein Debütalbum via Refused Records auf den Markt gebracht. Verschrieben haben sich MOSFET dabei einem Sound, der eindeutig im Thrash Metal verwurzelt ist und dabei aber noch andere Genres in die Musik einfließen lässt.

Die Einflüsse kommen dabei vorwiegend aus den härteren Metal-Genres, wobei man auf “Sickness Of Memory“ auch durchaus Elemente aus dem klassischen Heavy Metal finden kann. Alleine durch die Bandbreite der in den Sound integrierten Einflüsse kommen die zehn Nummern (inklusive des Bonus- Track “King Of Damnation“) abwechslungsreich aus den Boxen und langweilen den Hörer nicht. Zwar überwiegen die aggressiven Tracks, aber auch weniger schnelle Stücke wie das melodische “Aurora“ können Akzente setzen und fügen sich mit den anderen Songs in einen gelungenen Gesamtkontext zusammen. Da stört es auch nicht wirklich, dass man die Vorbilder der Band teilweise deutlich heraushört, denn wenn man die für KREATOR-typische Aggressivität mit AMON AMARTH-artigen Melodiebögen paart und das Ganze dann homogen klingen lassen kann, hat man beim Songwriting prinzipiell erst einmal nicht allzu viel falsch gemacht. So präsentieren sich Tracks wie “Eternal Desecration“, “Lawnmower“, “Stillbirth“ oder der superbe Titeltrack schön brutal und laden den Hörer zum fröhlichen Headbangen ein.

Dass man die Einflüsse klar benennen kann, wird der Band an einigen Stellen sicherlich negativ angerechnet werden; mich hingegen stört es eher weniger. Da habe ich schon Platten gehört, die man durchaus als dreistes Plagiat bezeichnen kann und dazu gehören MOSFET sicherlich nicht. Die Songs sind mit vielen Ideen gespickt und können durch die zahlreichen Breaks ebenso überzeugen wie durch das Riffing. Gut, MOSFET sind keine Progger, aber das muss ja auch nicht immer so sein. Die Riffs sitzen und man merkt den Jungs an, dass sie mit Elan bei der Sache sind. Bei Songs wie “Liberation Of His Madness“ kommt noch ein dezenter VENOM/BEWITCHED-Touch hinzu, der einem ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert und Lust auf Gerstensaftkaltschale macht. Von daher: Daumen hoch.

Wenn die Jungs in Zukunft noch ein wenig mehr an ihrer Eigenständigkeit arbeiten, kann da in Österreich durchaus etwas entstehen. Der Weg ist bereitet, jetzt gilt es ihn auszubauen. Für den Moment ist MOSFET mit “Sickness Of Memory“ ein ziemlich ansprechendes Debüt gelungen, in das sowohl Death Metaller als auch Thrasher gerne einmal hinein hören dürfen.

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03.06.2010

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