Novembers Doom - Nephilim Grove

Review

Soundcheck Oktober 2019# 7

Wenn NOVEMBERS DOOM hier auftauchten, regnete es für gewöhnlich Punkte: zwei Mal acht und ein Mal neun konnten die US-Amerikaner bisher einheimsen, auch wenn das letzte Mal für „The Pale Haunt Departure“ mit 14 Jahren mittlerweile fast halb so lange her ist, wie die Band überhaupt existiert. Im aktuellen Soundcheck Oktober 2019 dagegen kommt „Nephilim Grove“, das mittlerweile elfte Album, dagegen deutlich schlechter weg: ein respektabler siebter Platz basiert auf einem Durchschnitt von nur 6,5 Punkten. Ein Fall von damaliger Überbewertung? Mitnichten,…

NOVEMBERS DOOM gehen wieder weniger auf Nummer sicher

…denn nicht umsonst mischen NOVEMBERS DOOM seit mittlerweile 30 Jahren in der Spitze des Genres Death Doom mit, in dem sie sich mit ihrer eigenwilligen, melancholischen Spielart ihre eigene Nische erschaffen haben. In dieser Hinsicht ist auch das auffällig vom Cover-Künstler Pig Hands bebilderte „Nephilim Grove“ eindeutig als aus der Feder von Paul Kuhr und Co. stammend identifizierbar. Gleichzeitig aber hat Kuhrs Umschreibung des neuen Albums als „new colors, new sounds, the same bad-assery“ ebenfalls ihre Berechtigung, fast so, als hätte die mit „The Pale Haunt Departure“ begonnene aber insbesondere seit „Aphotic“ immer weiter schwelende Uniformität NOVEMBERS DOOM bewogen, wieder weniger auf Nummer sicher zu gehen. Obgleich mit 53 Minuten kürzer als beide direkten Vorgänger ist „Nephilim Grove“ indirekter, um falsche Befürchtungen mit dem häufig disqualifizierenden „progressiv“ gleich im Keim zu ersticken, bietet zumindest ad-hoc nicht die sofortigen Wirkungstreffer aus typischen NOVEMBERS DOOM Refrain-Hooks und den laut-leise Wechseln aus frontalen Double-Bass-Monstern und Halb-Balladen und will als Summe dieser (fehlenden) Teile regelrecht erarbeitet werden. „Nephilim Grove“ ist das vielleicht herausforderndste Album seit denen der Jahrtausendwende, von dem sich nichts so schnell festsetzt, auch wenn sich natürlich wieder memorable Momente herausschälen („The Witness Marks“, „Adagio“).

Zwei Dinge verhageln „Nephilim Grove“ die Geburtstagsparty

Womit sich NOVEMBERS DOOM aber keinen Gefallen getan haben, ist zum Einen ein klinischer und für die Bandverhältnisse ungewohnt dünner Sound, der zudem von furchtbar blechern scheppernden Drums noch weiter von jeglichem Groove-Ballast befreit wird. Insbesondere beim Genuss von „Nephilim Grove“ über Kopfhörer null attraktiv, da können auch Mastering und Mix aus dem Hause Swanö nicht viel retten. Zum Anderen sind mit „Petrichor“ und „The Obelus“ zwei Songs an Anfang und Ende gestellt, in denen Paul Kuhr gesanglich einen experimentellen Ritt versucht, der deutlich daneben geht. Mit markanten Clean Vocals und voluminösen Growls eigentlich ein Meister seines Fachs und das Aushängeschild dieser Band, gerät sein harscher Gesang im Opener eher grölend-lallend und schrammt er im Rausschmeisser mit schiefen Harmonien (auch das eigentlich ein Aushängeschild NOVEMBERS DOOMs) knapp an der Unhörbarkeit vorbei. Zum 30-jährigen ein nur leidlich überzeugendes Geburtstagsgeschenk.

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19.10.2019

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