Sabaton - Heroes

Review

SABATON bringen mit „Heroes“ den Nachfolger des 2012 sowohl auf Englisch als auch auf Schwedisch erschienen „Carolus Rex“ unter die Fans. Das siebte Studioalbum der Schweden um Sänger Joakim Brodén und Bassist Pär Sundström weist bis auf ein durch Thobbe Englund (g., u.a. ex-RAUBTIER), Chris Rörland (g., NOCTURNAL RITES) und Hannes van Dahl (dr., ex-EVERGREY) live bereits erprobtes, erneuertes Line-Up eher wenige Veränderungen auf.

SABATON gehören zu den Bands, die sich eine Art eigenen Mikrokosmos geschaffen haben. Neben dem bandeigenen Signature Sound und dem passenden Image gehört dazu natürlich auch das zutiefst in der Thematik Krieg verwurzelte Konzept der Texte. Was mir bereits bei früheren SABATON-Alben (und z.B. auch bei der aktuellen RING OF FIRE-Scheibe „Stalingrad“) aufstieß ist die Verknüpfung von bombastischem Power Metal und eben jenen Kriegsgeschichten – für mich ist das Widerliche und Brutale des Krieges, unausweichlich mit menschlichem Leid verbunden – etwas das sich durch diese Spielart des Metal einfach falsch anfühlt und eher in die Subgenres Death Metal oder Thrash Metal gehört.

Auch wenn SABATON auf „Heroes“ textlich den Weg, die individuellen Geschichten von zehn Kriegshelden zu erzählen, beschreiten, bleibt für mich ein schaler Nachgeschmack. Selbstverständlich fördert bzw. schafft Krieg (wie jede Extremsituation in der sich Menschen befinden) auch Heldentaten, aber ob man wie z.B. im Song „Inmate 4859“ die Story eines polnischen Juden, der sich freiwillig ins KZ Auschwitz begab, um die dortigen Zustände zu untersuchen, auf diese Art und Weise vertonen muss, ist für mich zumindest fragwürdig.

Doch genug philosophiert – was hat „Heroes“ musikalisch zu bieten? Um Erich Maria Remarque zu zitieren: Im Westen nichts Neues. SABATON-Fans werden auch auf der neuen, von Peter Tägtgren produzierten, Platte mit gewohnter Kost bedient, die zwar nach dem Ausstieg von Daniel Myhr weniger keyboardlastig ist, aber ansonsten alle Trademarks der Band (im Guten wie im Schlechten) aufweisen kann.

Auf der einen Seite haben wir den starken, an „Ghost Division“ vom Album „The Art Of War“ erinnernden Opener „Night Witches“, den beinahe wie ein POWERWOLF-Song klingenden Ohrwurm „Resist And Bite“ und auch das gut arrangierte „Soldier Of 3 Armies“ weiß zu überzeugen. Auf der anderen Seite erweist sich die Piano-Ballade „The Ballad Of Bull“ hingegen als echter Rohrkrepierer, wird aber noch durch den richtig üblen Schlagermetal in „To Hell And Back“ und den extrem kitschigen Rausschmeißer „Hearts Of Iron“ unterboten.

Der Rest der Platte ist bandtypischer Bombast-Metal: wem SABATON bislang schon nicht zusagten, wird auch mit „Heroes“ sicherlich nicht bekehrt – Fans der Schweden hingegen dürfte auch die neue Scheiblette munden.

Wer sich das mit einem alternativen Coverartwork verzierte limitierte Digipak zulegt, wird auch noch mit den beiden Bonustracks „7734“ und „Man Of War“ belohnt (digital gibt es auch noch das METALLICA-Cover „For Whom The Bell Tolls“). Diese drei Songs sind (zusammen mit zwei weiteren Coverversionen: „En Hjältes Väg“ (RAUBTIER) und „Out Of Control“ (BATTLE BEAST)) ebenfalls auf der Bonus-CD der Earbook-Version vertreten.

19.05.2014
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