Saga - The Chapters Live

Review

Nicht wenige haben, wie ich, über 20 Jahre darauf gewartet, dass SAGA eine solche oder zumindest ähnliche Veröffentlichung auf den Markt bringen. Großes habe ich erhofft, Nostalgie in Perfektion, alle Chapters komplett am Stück und in der richtigen Reihenfolge. Diese Hoffnung sollte mit „The Chapters Live“ endlich wahr werden. Wahnsinn! Wahnsinn?

Die Ernüchterung kam bereits nach wenigen Liedern. Kaum waren die ersten und meiner Meinung nach besten Stücke wie „Don’t Be Late“ und „Will It Be You“ der frühen Alben durch, schwächelte die Musik zunächst ein wenig und wurde mit zunehmender Spieldauer eher immer unspektakulärer als besser. Wenn man alle Chapters nacheinander hört, merkt man erst einmal, wie durchschnittlich viele Lieder aus der „Chapters“-Serie überhaupt sind. Vornehmlich Songs der späteren Alben verfehlten ihre Wirkung bei mir ein wenig, was sicherlich auch an dem für heutige Verhältnisse unterdurchschnittlichen Sound dieser Live-Scheibe liegen mag.

Der Gesang steht viel zu sehr im Vordergrund und drängt die anderen Instrumente nicht selten arg in den Hintergrund. Hinzu kommt noch, dass die Aufnahme stellenweise übersteuert ist, was man deutlich heraushören kann.

Es ist auf jeden Fall mutig, ein solches Live-Album mit zumeist unbekannten Songs heraus zu bringen (es sind nicht viele Band-Hits unter den Chapters), allerdings hätte dann wenigstens noch die Qualität stimmen müssen, um das Ganze zu einer wahren Perle werden zu lassen. Das wirklich große SAGA-Live-Feeling, wie bei ihrem einmaligen Live-Album „In Transit“, kommt hier jedenfalls nicht einmal im Ansatz rüber. Fakt ist dadurch, dass „The Chapters Live“ explizit nur für Die-Hard-Anhänger der Band interessant sein dürfte und auch diese sollten unbedingt vorher reinhören. Wer hier blind zugreift, könnte schwer enttäuscht werden.

30.11.2007
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