Shadow's Far - As Black Turns Red

Review

Hat diese Platte Schmackes? – Ja! Ist das Dingen heftig? – Ja! Können die Jungs zocken? – Ja! Ist Herrn Classen das Gerät soundtechnisch gelungen? – Ja! Sind da zehn Songs drauf? – Ja! War “Eleven Sins“ besser? – Ja! Dann gebt mir ein S, gebt mir ein I, gebt mir ein N, gebt mir noch ein S! Was heißt das? – Früher war alles besser!

Is getz ma so! Gut, die Scheibe ist ja beleibe nicht schlecht…aber wir hatten doch auf eine weitere Steigerung gehofft – oder nicht? Jetzt werden wir doch glatt in zweierlei Hinsicht enttäuscht. Erstmal beachtet die Band nicht im Ansatz das vierte Zusatzprotokoll zu den Genfer Konventionen, welche das Zeigen von Totenköpfen auf Metal-Covern untersagt und dann ist die Scheibe auch noch schwächer als der Vorgänger. Und da sind jetzt mehr Totenköpfe als vorher – das wirft natürlich die Frage auf, ob die Platte nun proportional schlechter ist als “Eleven Sins“; da war schließlich nur ein Schädel drauf…

Hol ich mal wieder die Flüstertüte raus:

Gibt’s Entwarnung? – Ja! Aber:… Hat man diese Riffs schon mal gehört? – Ja! Eventuell woanders besser? – Ja! Passte der alte Shouter besser? – Ja!

Is getz ma so! Gut, der neue Fronter ist ja beleibe nicht schlecht… aber der alte war eine Spur eigenständiger. Sicherlich in höheren Lagen unterwegs und der Ausrichtung nach eher ein Thrash-Shouter, aber die Mischung aus Mille und spätem Evil Chuck war einfach überzeugender, der Wiedererkennungswert eher gegeben. Hierbei ist allerdings hinzuzusetzen, dass die neue Stimme der noch stärkeren Hinwendung zum Death Metal Rechnung trägt. Früher haben die Schweizer ja auch schon in Richtung SOILWORK geschielt und damit – wenn auch auf anderem Energielevel – eine Menge gerissen. Doch heuer wollen die Riffs nicht richtig zünden, die Refrains bleiben bei aller festzustellenden Spielfreude hinter dem älteren Material zurück. Der stärkere Death-Einschlag hat den Songs nicht gut getan, verflacht er den Gesamtsound der Band doch arg, lässt sie ein wenig identitätslos wirken. Da können die Anleihen, die man beispielsweise auf “Baptized In Blood“ bei den (modernen) SLAYER genommen hat, das Ruder auch nicht herumreißen. Wo man bei “Eleven Sins“ den vor allem noch vom Demo “Lost In Contemplation“ rührenden Prog-Einschlag nachschmecken konnte, wirkt das “As Black Turns Red“-Liedgut gerade in dieser Hinsicht etwas fad. Man geht kein Risiko beim Songwriting mehr ein, ist wesentlich weniger experimentierfreudig und bedient sich allseits bekannter Melodic Death-Versatzstücke, die, wenn nicht durch frische und überzeugende Riffs getragen, alsbald reichlich öde werden.

Flüstertüten-Zeit:

Sind die Songs austauschbar? – Ja! Ist die Nachhaltigkeit flöten gegangen? – Ja! Ist das schade? – Ja!

Is getz ma so! Gut, die Songs sind ja beileibe nicht schlecht… also besser als die klanglichen Ergüsse, die man so beim Gros der ähnlich gelagerten Veröffentlichungen abgreifen kann. Aber gemessen an den Anlagen, welche man mühelos auf dem Vorgänger erkennen konnte und gerade im Hinblick auf die Entwicklung, welche die Band vom Demo zu “Eleven Sins“ vollzogen hat, muss man dem aktuellen Album bedauerlicherweise bescheinigen, ein kleiner Rückschritt zu sein.

Ab unter die Dusche! Das nächste Album kommt bestimmt!

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07.12.2009

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